Washington. US-Präsident Trump ist seinem Berater-Umfeld wieder einmal aus dem Ruder gelaufen und hat damit für Verstimmung gesorgt. Eigentlich hatten ihm seine Berater ausdrücklich nahegelegt, Kremlchef Putin nach dessen Wahlsieg am Sonntag nicht zu gratulieren. Doch Trump setzte sich darüber hinweg.
Trump und Putin hatten am Dienstag miteinander telefoniert. Dazu berichtet die „Washington Post”, in Trumps Briefing-Material für für dieses Ereignis habe in Großbuchstaben „GRATULIEREN SIE NICHT” gestanden. Außerdem habe Trump die Empfehlung ignoriert, den Fall des Ex-Doppelagenten Skripal zur Sprache zu bringen, dessen Vergiftung in England Rußland vorgeworfen wird. Vielmehr teilte der Präsident Journalisten nach dem Gespräch mit, er plane ein baldiges Treffen mit Putin.
Wegen der Gratulation geriet Trump bei Senatoren seiner republikanischen Partei prompt in die Kritik. Dort gibt es einen hartgesottenen rußlandfeindlichen Flügel. Der Informationsdienst „Axios“ berichtet hingegen unter Verweis auf Mitarbeiter Trumps, dieser davon überzeugt, daß eine Verbesserung der strapazierten Beziehungen zu Rußland nur über ein gutes persönliches Verhältnis zu Putin möglich sei. Trump wird von seinem politischen Umfeld immer wieder vorgeworfen, er fasse Rußland und vor allem Putin persönlich zu sanft an. (mü)