Moskau. Im Nachgang zur Jahresrede von Kremlchef Putin, bei der dieser neue russische Waffensysteme der Öffentlichkeit vorgestellt hatte, kommen nach und nach neue Einzelheiten zur Sprache. Der neuen russischen Unterwasserdrohne, die Putin ebenfalls in seiner Ansprache erwähnt hatte, widmete jetzt die Tageszeitung „Rossijskaja Gaseta “ einen Bericht.
Die neue Drohne, so das Blatt, sei so schnell und tauche so tief, daß sie praktisch kaum geortet und abgefangen werden könne. Sie könne sich deshalb auch einem gegnerischen Flugzeugträgerverband unerkannt nähern oder eine küstennahe Stadt in eine nukleare Wüste verwandeln.
Die „Rossijskaja Gaseta“ zitiert dazu den Oberbefehlshaber der russischen Seestreitkräfte, Admiral Wladimir Korolew, mit der Feststellung: „Unsere Simulationsmodelle haben gezeigt, daß es äußerst schwierig, praktisch unmöglich ist, dieses Gerät abzufangen. Die Indienstnahme dieser Tiefseedrohne wird es uns ermöglichen, ein weites Auftragsspektrum weitab unserer Küste abzudecken.“
Die Tauchtiefe des Geräts liege bei über 1.000 Metern. Ausschlaggebend für das bemerkenswerte Leistungsspektrum sei ein Nuklearantrieb und vier Schiffsschrauben, die die „Unterwasserrakete“ auf bis zu 100 Knoten beschleunigen können, also 185 Stundenkilometer. Ein speziell dafür entwickeltes Zielführungs- und Kontrollsystem gewährleistet eine autonome, höchst präzise Navigation.
Die russische Marine plant, ihr neues Gerät mit einem Nuklearsprengkopf von 100 Megatonnen Sprengkraft auszustatten. Das genügt, um einen gegnerischen Flugzeugträgerverband zu vernichten – und zwar aus einer Distanz von mehreren Kilometern, so daß die Drohne sich dem gegnerischen Verband nicht unmittelbar nähern muß.
Verheerender wäre der Einsatz der Tiefseedrohne gegen küstennahe Städte. Ein russisches Fachblatt hat errechnet, daß die Detonation einer 100-Megatonnen-Bombe in der Bucht von San Franzisko die Metropole auslöschen würde, der radioaktive Niederschlag würde das Gebiet mehrerer Bundesstaaten unbewohnbar machen. (mü)
Wird ein Waffensystem wie dieses jemals zum Einsatz kommen (was allerdings ausgeschlossen sein dürfte), würde mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit ein Atomkrieg biblischen Ausmaßes losbrechen, der die Menschheit – sollten Teile von ihr überleben – wieder zu Menschen der Steinzeit und/oder zu hyperintelligenten (und trotzdem verblendeten) Strahlengeschädigten mutieren ließe. (Erinnert sei an den Science-Fiction-Film „Planet der Affen“).
Auch der Wüstenplanet Mars würde sich ausgesprochen schlecht als Ausweich- und Fluchtplanet eignen: Seine Rundum-Landschaft ist öde (von den Polkappen vielleicht abgesehen) und seine Atmosphäre für den Homo-sapiens-Menschen gänzlich ungeeignet.
100 Megatonnen?
Soviel hat nicht mal die Tsar Bombe gebracht, der bisher stärkste Kernsprengkörper der Geschichte.
Bin mir darum sicher, dass das 100 Kilotonnen heissen muss. Bitte darum überprüfen.