Linkspolitikerin Wagenknecht zur Debatte um Essener „Tafel“: „Das ist doch Folge der Zerstörung des Sozialstaates“

27. Februar 2018
Linkspolitikerin Wagenknecht zur Debatte um Essener „Tafel“: „Das ist doch Folge der Zerstörung des Sozialstaates“
National
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Foto: Symbolbild

Die Fraktionsvorsitzende der Linkspartei im Bundestag, Sahra Wagenknecht, hat sich in die Diskussion um den Aufnahmestopp von Migranten bei der Essener Tafel eingeschaltet. Auf ihrer Facebook-Seite zeigte sie Verständnis für das Vorgehen der Tafel und ermahnte ihre Kollegen, über ihre eigene Mitverantwortung nachzudenken. „Was für eine scheinheilige Debatte über den Aufnahmestopp bei der Essener Tafel! Statt sich öffentlichkeitswirksam zu empören, sollten Kritiker wie die amtierende SPD-Sozialministerin Katarina Barley lieber mal über die eigene Mitverantwortung dafür nachdenken, dass im heutigen Deutschland derart viele Menschen auf die Hilfe von Tafeln angewiesen sind”, erklärte  Wagenknecht auf ihrer Facebook-Seite.

Weiter führt sie aus, daß unter den Hilfsbedürftigen viele Ältere und alleinerziehende Mütter seien. Weiter führte sie aus: „Das ist doch Folge der Zerstörung des Sozialstaates, Folge der vielen Rentenkürzungen und der Einführung von Hartz IV. Dass es in einem reichen Land wie Deutschland inzwischen Verteilungskonflikte um den Zugang zu abgelaufenen Lebensmitteln gibt, ist doch der eigentliche Skandal.“

Daß die Ärmsten jetzt die Hauptlasten der Zuwanderung tragen sollen, könne nicht sein. Es sei nicht die Essener Tafel, die das politische Klima vergifte, sondern diese„fahrlässige und unverantwortliche Politik”. Das sehen diverse Parteikollegen allerdings anders, die stellvertretende Partei- und Fraktionsvorsitzende Caren Lay etwa nannte die Maßnahmen „inakzeptabel“ und „rassistisch“. (tw)

 

Bildquelle: Wikimedia/Wolkenkratzer/CC BY-SA 3.0 (Bild ist beschnitten)

16 Kommentare

  1. Thomas Völker sagt:

    Das ich den Tag noch erleben darf. Die rote Zora hat tatsächlich mal einen Lichtblick gehabt.

  2. Emma sagt:

    Wir haben schon lange kein Sozialstaat mehr, denn ein Land was seine Grenzen NICHT schützen will/kann, ist nämlich kein Sozialstaat !

  3. Bernd Sydow sagt:

    Heute früh führte der Deutschlandfunk ein Interview mit dem SPD-Politiker und Theologen Prof. Richard Schröder. Dieser frühere DDR-Widerständler befürwortete ausdrücklich die Maßnahme der Essener Tafel – ganz zum Unmut der Interviewerin – und wies darauf hin, daß die nicht-deutschen „Bedürftigen“ so gut wie ausschließlich kräftige junge Männer sind (offensichtlich Muslime), die deutschen Frauen und Alten meistens mit Respektlosigkeit und Ellenbogenmentalität entgegentreten. Dies hätte bereits dazu geführt, daß deutsche wirklich Bedürftige der Tafel fernbleiben.

    Schröders Beobachtung reiht sich ein in die Erfahrungen, die die deutsche Öffentlichkeit bislang mit „Flüchtlingen“ aus Orient und Afrika gemacht hat (Stichwort: „Einzelfälle“).

  4. Monarchist sagt:

    Hier hat Frau Wagenknecht vollkommen recht. Wie kann es in einem der reichsten Länder der Welt sein, das sich Menschen um abgelaufene Lebensmittel prügeln. Das ist unmenschlich und einem angeblich souveränen Rechtsstaat unwürdig.

    Natürlich möchte das die Politik nicht wahr haben. Wer will schon für die Verarmung eines ganzen Landes verantwortlich sein. Dann doch lieber die Nazikeule auspacken und versuchen die Schuld auf andere abzuwälzen.

  5. Bernd Sydow sagt:

    Wenn es bei der Linkspartei so etwas wie einen rechten Flügel gibt, so ist Sahra Wagenknecht zweifelsohne diesem zuzurechnen. Aber dennoch geht ihre Kritik der links-motivierten Empörung an den tatsächlichen Ursachen vorbei. Denn der wahre Grund dafür, daß nur noch deutschen Bedürftigen Zugang zur Tafel gewährt wird, ist die einem Kollaps gleichende Überforderung selbiger, die freilich nicht aus Hartz IV und zu geringen Renten Einheimischer resultiert (ich spreche von der bislang nicht gekannten Überforderung der Tafel!), sondern aus der Tatsache, daß im Zuge des „Flüchtlings“-Tsunamis zig-tausende fremdstämmige Bedürftige nach Deutschland – also auch nach Essen – gekommen sind.

    Aber die deutschen Tafeln sind nun mal nur für die einheimischen (autochthonen und gut assimilierten) Obdachlosen, Armen und Bedürftigen – die es in freiheitlichen Gesellschaften (bspw. USA) schon immer gegeben hat und weiterhin geben wird – dimensioniert, und eben nicht für jene „aus aller Herren Länder“.

  6. Paul Buchfeld sagt:

    Die Sarah Wagenknecht ist mit einer geschwächten Meinung bzgl. des Migration- Problems in Deutschland aufgrund ihrer grün-infizierten Parteikollegen gefesselt. Leider ist sie in der falschen Partei. Selbst die SED hätte darüber eine andere Meinung als die Linke.

  7. Lore sagt:

    Wagenknecht bringt ab und zu was auf den Punkt, aber sie ist mir suspekt,wie diese ganze ehemalige SED Nachfolgepartei.Sie ist eine Stalin Verehrerin,das gibt doch zu denken.Die Politiker die die Entscheidung der Tafel kritisieren ,sollen doch Mal eine paar Tage da arbeiten,aber ohne Security, dann erst gestehe ich diesen eine Meinung zu.Diese ganze verlogene Politkaste hat Deutschland doch erst in diesen Zustand gebracht.

  8. Harald Uhlig sagt:

    Diese Frau hat wahrhaftig den Durchblick und scheut sich nicht, die Leute zu verteidigen, die völlig unangemessen mit einem Rassismus-Vorwurf konfrontiert werden für eine pragmatische Entscheidung, die durch die Not diktiert wurde, die mitten im reichen Deutschland von reichen Deutschen zugelassen wird. Not, die dazu führt, dass es Gerangel um die überlagerte Ware überhaupt geben kann, egal, ob sich da nun Ausländer nicht benehmen können oder was auch immer zur Verdrängung und Einschüchterung führt.
    Hätten alle Linken so einen Durchblick, dann wäre auch die LINKE eine Alternative für Deutschland. Wäre doch kein Nachteil, wenn mehrere Alternativen zur Auswahl stünden, oder?

  9. Sabine Schuster sagt:

    Wir werden und entscheiden müssen zwischen Einwanderungsland oder Sozialstaat. Beides gleichzeitig wird höchst wahrscheinlich nicht finanzierbar sein.

    • EPicuR sagt:

      nicht nur „wahrscheinlich“, sondern sicher:
      Rolf-Peter Sieferle, Das Migrationsproblem. Über die Unvereinbarkeit von Sozialstaat und Masseneinwanderung, Werkreihe Tumult, 2017.

  10. gerifreki sagt:

    Da haben wir wieder die einzelne und einsame Stimme aus dem linken Lager.

    Andere linksrotgrüne Vertreter ließen sofort, nach dem pawlowschen Reflex, das Einheitsspektrum ihres begrenzten Sprachumfanges heraussprudeln. Die Schutzmaßnahme der Essener Tafel war natürlich ausländerfeindlich, rassistisch, faschistisch und wurde von Nazis betrieben.

    Die Folgen der ungezügelten Zuwanderung sind überall zu spüren und die Verteilungskämpfe haben längst begonnen. Leidtragende sind zuerst die sozial untersten Schichten, dann setzt es sich schleichend fort. Die Situation auf dem Wohnungsmarkt ist bereits jetzt katastrophal.

    Warnende Stimmen gab es genügend, doch sie wurden in bekannter Manier diskreditiert und verunglimpft.

    Ob bewusst oder durch bodenlose Dummheit, alle Einzelaspekte führen zwangsläufig zu Widerständen, zu Unruhen. Beispiele haben wir genug in Europa, doch sie werden durch die MSM vorsätzlich ausgespart.

  11. Silke Terra sagt:

    Sahra Wagenknecht hat zum Teil recht. Schuld daran, dass alte Menschen heute an der Tafel anstehen oder im Müll wühlen müssen, ist natürlich durch die Altparteien verursacht. Die illegalen Migranten jedoch von jeglicher Schuld freizusprechen, ist aber falsch. Von jedem Menschen kann ein Mindestmaß an Respekt und Dankbarkeit gefordert werden. Gerade die alten Menschen haben den sog. Reichtum Deutschlands durch ihre Arbeit erst ermöglicht. Dass die Merkel-Regierung nun auch noch kritisiert, dass nicht nur Migranten, sondern auch die Alten des eigenen Volkes etwas zu Essen bekommen, ist unglaublich. Inzwischen kämpft das Altparteienkartell mit offenem Visier gegen uns. Wie lange wollen wir uns das noch gefallen lassen?

  12. Sack sagt:

    Ein Versagen der Regierenden erzeugte die katastrophalen Zustände im Lande.
    Hunderttausende Obdachlose, Wohnungssuchende. Trotzdem werden Millionen von Unberechtigten in’s Land geholt. Dafür ist plötzlich jede Menge Geld vorhanden, nachdem vorher für Schulen und Straßen kein Geld da war. Die Schulden werden immens!
    Auch für die Armen des Landes ist weniger Geld da. Alle wissen es, nur die
    Kanzlerin hat keine Ahnung. Schon allein das ist ein starkes Stück …

  13. Fernglas sagt:

    Bei allen sonstigen Vorbehalten gegen diese Frau, aber in diesem Fall hat sie Recht.

  14. Olsen sagt:

    Irgendwann wird jeder klar im Kopf (werden müssen). Die Realität geht ja nicht mal an den Linken vorbei.

    • Eidgenosse sagt:

      Sarah müsste nur noch verstehen, dass „sozial“ zwingend etwas mit „national“ zu tun hat. Internationalistische Ideologien führen nicht weiter. Wenn die ansonsten sympathische Sarah diesen Sprung noch hinbekommt, kann sie gerne bei der AfD anklopfen.
      Ich glaube sie wäre dort besser aufgehoben. Lafontaine hat ja früher auch einen riesen Mist verzapft – aber heute tangiert er AfD Positionen. Jeder kann noch lernen. Wagenknecht wäre eine Bereicherung für die „Rechte“.

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