Paris. Im Zuge der „#MeToo“-Kampagne geraten noch mehr Hilfsorganisationen ins Zwielicht. Jetzt räumte auch „Ärzte ohne Grenzen“ ein, daß im vergangenen Jahr 24 bestätigte Fälle sexueller Belästigung oder sexuellen Mißbrauchs gegeben habe. Deshalb seien 19 Mitarbeiter entlassen worden.
Zuvor war bereits die Entwicklungshilfeorganisation Oxfam ins Zwielicht geraten, nachdem ans Tageslicht gekommen war, daß deren Helfer auf Haiti mit Geldern der Organisation Sexparties gefeiert hatten.
Die in Frankreich ansässige Dachorganisation „Médecins sans frontières“ (MSF) räumte nun ein, bei ihr seien im vergangenen Jahr insgesamt 146 Beschwerden eingegangen. 40 davon hätten mutmaßliche Fälle von Belästigung und sexuellen Übergriffen betroffen.
Mit rund 40.000 Mitarbeitern weltweit zählt „Ärzte ohne Grenzen“ zu den größten Hilfsorganisationen der Welt. Sie bietet insbesondere medizinische Betreuung in Konfliktgebieten und anderen Krisenregionen an. Wie die jetzt bestätigten Fälle zeigen, sind allerdings auch die Weißkittel keine Halbgötter. (mü)