Wehrhaftigkeit erwünscht: Selbstverteidigungsunterricht kehrt an tschechische Schulen zurück

15. Februar 2018
Wehrhaftigkeit erwünscht: Selbstverteidigungsunterricht kehrt an tschechische Schulen zurück
International
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Foto: Symbolbild

Prag. In anderen Ländern ist Wehrhaftigkeit im Gegensatz zur Bundesrepublik Deutschland nicht verpönt, sondern erwünscht. Die tschechische Verteidigungsministerin Karla Šlechtová möchte deshalb, daß auf die Lehrpläne der Grund- und Sekundärschulen des Landes die Selbstverteidigung wieder zurückkehrt. Das berichtet die Zeitung „iDnes“.

Selbstverteidigungsunteerricht gab es an tschechischen Schulen schon einmal, nämlich zur Zeit des Kommunismus. Danach, in den neunziger Jahren, wurde das Unterrichtsfach abgeschafft. Die Ministerin erklärte gegenüber „iDnes“, ihr Ministerium habe Untersuchungen angestellt und dabei festgestellt, daß tschechische Kinder nicht wüßten, wie sie sich verhalten sollen, wenn zum Beispiel ein Amokläufer an der Schule sei.

Der Selbstverteidigungsunterricht soll offenbar auch die Erziehung zum Patriotismus miteinschließen. Die Ministerin erklärte, die Kinder würden lernen, „was es bedeutet, Tscheche zu sein“. (mü)

2 Kommentare

  1. Bernd Sydow sagt:

    Ein Mensch, der angegriffen wird, hat das Recht, sich zu wehren, ein Staat, der angegriffen wird, das Recht, sich zu verteidigen. Dieses Recht allein nützt allerdings in einer solchen Situation wenig, wenn gewisse Voraussetzungen nicht erfüllt sind: Zum einen muß der grundsätzliche Wille zur Verteidigung vorhanden sein, zum anderen – soweit es den Menschen betrifft – seine mentalen und kampftechnischen Fähigkeiten. Diese Voraussetzungen zu schaffen, dazu eignet sich idealerweise ein Selbstverteidigungsunterricht an allgemeinbildenden Schulen.

    Beim Menschen fördert das Bewußtsein, sich im Notfall wirkungsvoll wehren zu können (betrifft in besonderer Weise Frauen und Mädchen), neben einem besseren Sicherheitsempfinden auch das Selbstbewußtsein. Und die schulische Erziehung zur kollektiven Selbstverteidigung – also zur Bereitschaft, das eigene Volk und Vaterland zu verteidigen – würde ohne eine Bejahung des Patriotismus wohl kaum von Erfolg gekrönt sein.

    Zur Überzeugung der tschechischen Regierung, daß ein solcher Unterricht notwendig ist, haben sicherlich nicht zuletzt die unzähligen „Einzelfälle“ im Nachbarland Deutschland beigetragen. Und wie verhält sich Deutschland bei dieser Frage der bürgerbezogenen Wehrhaftigkeit? Ach, lassen wir das.

  2. Sack sagt:

    Wer sich in der Welt nicht beseitigen lassen will, muß sich wehren. Das war schon früher so!

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