Noch ein „Nazi-Skandal“ um die FPÖ: Nur sofortiges Apportieren ist erlaubt

11. Februar 2018
Noch ein „Nazi-Skandal“ um die FPÖ: Nur sofortiges Apportieren ist erlaubt
Kultur & Gesellschaft
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Foto: Symbolbild

Wien. Es wird immer skurriler: die österreichische FPÖ wird nach dem aufgebauschten „Liederbuch-Skandal“ schon von der nächsten „Nazi“-Affäre heimgesucht – diesmal, weil ein Funktionsträger der Partei nicht rechtzeitig mit dem politisch korrekten Speichelfluß-Reflex reagiert hat.

Der Fall: der Tiroler FPÖ-Chef Markus Abwerzger wurde während des Wahlkampfes vom ORF zu einem Auftritt begleitet. Dabei sagte ein älterer Herr, nachdem er kurz über seine Erlebnisse bei der Hitlerjugend erzählt hatte, vor laufender Kamera zu dem FPÖ-Politiker: „Stinkerte Juden darfst ja nicht mehr offen sagen, sonst bist gleich ein Nazi.” Abzwerger hätte – politisch korrekt – unverzüglich heftig protestieren, Betroffenheit und Empörung bekunden und möglichst mit juristischen Maßnahmen drohen müssen. Hat Abzwerger aber nicht. Deshalb steht er nun heftig im Feuer der Berufs-Empörten.

In den sozialen Medien wird das Schweigen des FPÖ-Chefs, der nach diesen Auslassungen nur nickte – ob „betroffen“ oder zustimmend, ist im ORF-Video nicht zu erkennen –, heftig kritisiert. Manche fordern seinen Rücktritt.

Abzwerger verteidigte sich inzwischen auf Twitter und erklärt, die Szene sei aus dem Zusammenhang gerissen worden. Seine Antwort auf die Auslassung des älteren Herrn habe der ORF nicht mitgesendet. (mü)

4 Kommentare

  1. forni sagt:

    Das war zu erwarten, dass man danach trachtet,alles schlecht zu reden was die FPÖ betrifft. Man kann einen einzigen Satz immer wieder so drehen, dass es einer anderen Bedeutung zuzuordnen ist. Wenn man sonst nichts zu tun, keine sonstigen Sorgen oder Probleme hat, als mittels Schnüffelei nach Möglichkeiten zu suchen, eine Partei anzuschwärzen, sollte zuerst vor der eigenen Tür kehren.

  2. gerifreki sagt:

    Es ist die Methode der MSM, ob in Österreich oder Deutschland, dass mit unvollständigen, aus dem Zusammenhang gerissenen Sachverhalten gearbeitet wird.

    Grundsätzlich falsch ist es, in solchen Situationen in den Erklär- oder gar Verteidigungsmodus zu fallen.

    Hier wäre die knappe Gegenoffensive angebracht. Sie könnte etwa lauten: „Wenden Sie sich an den ORF und fragen dort, warum nicht der gesamte Zusammenhang gebracht wurde.“

    Provokateure wollen keine sachliche Debatte, sie sind gar nicht bereit dazu. Sie wollen „niedermachen“, stigmatisieren, ausgrenzen.

    Sie wähnen sich auf der Seite der Macht und nur so trauen sie sich jeden Andersdenkenden anzugreifen. Es sind arme Würstchen, aber in ihrer Hinterhältigkeit gefährlich.

  3. Wolfsrabe sagt:

    Solange man sich noch „erklären“ und „verteidigen“ muss – egal ob für Nichtigkeiten oder für unausgesprochene Wahrheiten – muß man leider sagen, daß wir noch einen weiten Weg vor uns haben.

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