Österreichischer Liederbuch-Skandal: Skurrile Verrenkungen bei der FPÖ

27. Januar 2018
Österreichischer Liederbuch-Skandal: Skurrile Verrenkungen bei der FPÖ
National
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Foto: Symbolbild

Wien. In Österreich treibt der skurrile Skandal um „Antisemitismus“ und „Rassismus“ in einem alten Liederbuch der Wiener Burschenschaft Germania immer neue Blüten. Dabei stoßen jetzt offenbar auch Köpfe ins politisch korrekte Horn, von denen man es nicht erwartet hätte. Der frühere FPÖ-Europaabgeordnete und vormalige Haider-Weggefährte Andreas Mölzer, der erst vor wenigen Jahren selbst über einen aufgebauschten „Rassismus“-Skandal stolperte und ehedem als Vertreter des nationalkonservativen Parteiflügels galt, sprach sich nun im Ö1-„Morgenjournal“ dafür aus, „Restbestände an Antisemitismus in akademischen Verbindungen” zu tilgen. Es gehe um „Hygiene im eigenen Haus”.

Mölzer selbst will das besonders „umstrittene“ Lied, das seit Tagen für flächendeckende „Empörung“ sorgt, auch selbst in seiner aktiven Verbindungszeit ein- oder zweimal gehört, aber nie mitgesungen haben.

Auch die FPÖ sieht sich wegen des Liederbuchskandals offenbar in Zugzwang und reagiert unfreiwillig komisch. So soll der traditionelle Akademikerball in Wien, der seit vielen Jahren Zielscheibe linksextremer Anfeindungen ist, diesmal demonstrativ zur „Bühne gegen Antisemitismus“ gemacht werden. Parteichef Strache erklärte, fürnAntisemiten gebe es weder in der FPÖ noch auf dem Akademikerball einen Platz. Wörtlich: „Die Verantwortung und das Gedenken an die Opfer des Holocaust sind uns Verpflichtung und Verantwortung in der Gegenwart und für kommende Generationen. Wer das anders sieht, soll aufstehen und gehen. Er ist bei uns nicht erwünscht.”. Der Vizekanzler werde „dies im Rahmen seiner Eröffnungsrede am Akademikerball thematisieren und gerade im Vorfeld des Holocaust-Gedenktags klare und deutliche Worte finden”, kündigte die FPÖ an.

Ob solche Verbeugungen vor der political correctness die gewaltbereite Antifa, die die Wiener Innenstadt rund um den Akademikerball regelmäßig in ein Bürgerkriegsareal verwandelt, diesmal besänftigen werden, bezweifeln Beobachter allerdings. (mü)

Ein Kommentar

  1. Eidgenosse sagt:

    Es war zu befürchten. Teilnahme an der Macht korrumpiert. Dass es allerdings bei der FPÖ so schnell gehen würde, überrascht dann doch.
    Strache sollte erstens über seine eigene Vergangenheit nachdenken und zweitens den hirnlosen Isarel-Fans die Bücher von David Irving empfehlen. Es gibt keinen Grund die bestialische Politik Israels plötzlich zu beschönigen. Wer auf der Rechten glaubt eine Anbiederung an Israel würde weiter führen, der irrt. Ein grosser Teil der aktuellen Misere geht auf die ununterberochene Propaganda und Einflussnahme Israels zurück wo der sogenennte Holocaust instrumentalisiert wird. Den selben pro-Israel Unsinn findet man leider auch bei der AfD.

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