Kiew. Zum vierten Mal jährt sich in diesen Wochen der vom Westen unterstützte Putsch in der Ukraine, der zur Entmachtung des legitimen Präsidenten Janukowytsch und zur Installation eines pro-westlichen Vasallenregimes führte. Vier Jahre später ist die große Mehrheit der ukrainischen Bevölkerung – einer Umfrage des ukrainischen Meinungsforschungsinstituts Rasumkow-Zentrum und der Stiftung „Demokratische Initiativen” zufolge – mehr als ernüchtert über die Entwicklung des Landes.
Die Mehrheit der Ukrainer teilt demnach zwar die Haltung der Regierung in der Krim-Frage und zur Lage im Donbass, ist aber zugleich kritisch gegenüber dem eigenen Staat eingestellt. Stattliche 70 bis 80 Prozent der Ukrainer meinen, daß sich das Land generell in die falsche Richtung entwickelt.
Damit korrespondiert, daß es eine erhebliche Tendenz zur Auswanderung gibt. Unter den bis 30jährigen sind 53 Prozent bereit, die Ukraine zu verlassen. Als Hauptgründe werden dafür geltend gemacht: der Wunsch nach besseren Lebensbedingungen (64 Prozent), eine bessere Zukunft für die Kinder (34 Prozent), schlechte Arbeitsmöglichkeiten in der Ukraine (23 Prozent). Als bevorzugtes Ausreiseziel liegt Deutschland mit 37 Prozent an der Spitze der Wunsch-Länder. (mü)