Proteste im Iran weiten sich aus: Wieder eine „Farb“-Revolution wie 2009?

3. Januar 2018
Proteste im Iran weiten sich aus: Wieder eine „Farb“-Revolution wie 2009?
International
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Foto: Symbolbild

Teheran. Im Iran weiten sich die regimekritischen Proteste, die bereits mehr als 20 Todesopfer gefordert haben, weiter aus. Das geistiche Oberhaupt des Landes, Ayatollah Khamenei machte jetzt in einer öffentlichen Erklärung „Feinde“ des Gottesstaates für die Unruhen verantwortlich und sprach von einer „Verschwörung“. Wörtlich sagte Khamenei: „Die Feinde haben sich vereint und nutzen all ihre Mittel, ihr Geld, ihre Waffen, Politik und Sicherheitsdienste, um dem islamischen Regime Probleme zu bereiten.” Der „Feind” suche „immer nach einer Gelegenheit”, um die iranische Nation „zu infiltrieren und zu treffen”. Der Sekretär des Nationalen Sicherheitsrates, Ali Shamkhani, wurde konkreter und sprach von einem „Stellvertreterkrieg gegen das iranische Volk”. „Hashtags und Botschaften über die Situation im Iran kommen aus den USA, Großbritannien und Saudi-Arabien”, ergänzte er.

Tatsächlich kommentierte US-Präsident Trump auf Twitter die Proteste seit ihrem Ausbruch letzte Woche und schrieb, die „Zeit für einen Wechsel” sei gekommen. Beobachter sehen sich an frühere iranische Protestwellen 2009 und 2010 erinnert, als es im Zuge des vom Westen organisierten „Arabischen Frühlings“ auch im Iran zu Protestwellen gekommen war.

Die Kontinuität der Unruhesitftung läßt sich sogar an prominenten Personalien festmachen. Jüngst beschuldigte Vizepräsident Eshagh Dschahangiri die „Konservativen” (d.h. die Anhänger des früheren Imam Khomeini), die Proteste heimlich zu organisieren. Dschahangiri ist allerdings alles andere als ein unbeschriebenes Blatt – 2009 war er einer der Mitorganisatoren der pro-amerikanischen „Farb“-Revolution im Iran. 2017 kandidierte er ohne Erfolg bei der Präsidentschaftswahl, bevor er sich zugunsten von Scheich Hassan Rohani zurückzog. (mü)

Ein Kommentar

  1. Pack sagt:

    Nachdem der „Dominostein“ Syrien sich nicht ‚rausbrechen ließ …

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