Vier Jahre nach dem Maidan-Putsch: In Kiew wird wieder gegen die Regierung demonstriert

19. Dezember 2017
Vier Jahre nach dem Maidan-Putsch: In Kiew wird wieder gegen die Regierung demonstriert
International
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Foto: Symbolbild

Kiew. In der Ukraine, die im Februar durch den blutigen Maidan-Putsch auf Westkurs gebracht wurde, wird wieder demonstriert. Diesmal richten sich die Proteste gegen Präsident Poroschenko. Zwischen 6000 und 10.000 Demonstranten forderten am Sonntag in Kiew dessen Amtsenthebung. Angeführt wurde die Demonstration vom früheren georgischen Präsidenten Saakaschwili, der eine Zeitlang auch Gouverneur des ukrainischen Oblasts Odessa war.

Hunderte Demonstranten versuchten während der Kundgebung, ein Kulturzentrum in Kiew zu stürmen. Einige Demonstranten schleuderten Steine, Rauchbomben und Knallkörper gegen den ehemaligen Oktober-Palast der Kultur. Die Polizei setzte Feuerlöscher gegen die Demonstranten ein.

Saakaschwili steht an der Spitze einer Protestbewegung gegen Präsident Poroschenko und dessen Anhänger, denen er mangelndes Engagement im Kampf gegen Korruption vorwirft. Mit seinen Protesten will er vorgezogene Neuwahlen erzwingen. Allerdings haftet auch Saakaschwili der Ruch der Korruption an – die Staatsanwaltschaft wirft ihm die Organisation eines Staatsstreichs mit finanzieller Unterstützung einer kriminellen Organisation vor. Saakaschwili soll umgerechnet mehr als 400.000 Euro aus dem Umfeld des nach Rußland geflüchteten Ex-Präsidenten Viktor Janukowitsch angenommen haben. (mü)

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