London. Das sieht nicht nach einer ernsthaften Bekämpfung der Terrororganisation „Islamischer Staat“ (IS) aus, die sich die von den USA geführte Allianz angeblich auf ihre Fahnen geschrieben hat. Tatsache ist vielmehr – das berichtete jetzt der US-Sender NBS News unter Bezug auf das britische Ermittlerteam Conflict Armament Research (CAR) –, daß zahlreiche der im Jahr 2015 von der US-Armee erworbenen Waffen auffällig rasch in die Hände von IS-Kämpfern gelangten.
Diesem Befund liegt die Auswertung der in den zurückliegenden drei Jahren eroberten Waffendepots des IS im Irak und in Syrien zugrunde. Über die Herstellernummern der Waffen soll CAR überprüft haben, woher das Gerät stammt und wie es in die Hände der Extremisten gelangen konnte.
So befand sich zum Beispiel eine amerikanische Panzerabwehrrakete nur 59 Tage nach ihrer Auslieferung an die US-Streitkräfte in den Händen des IS.
CAR-Sprecher Damien Splitter zieht daraus eine unschöne Schlußfolgerung, die das Engagement Washingtons beim angeblichen Kampf gegen den IS in fragwürdigem Licht erscheinen läßt: „Dies bedeutet, daß es in dieser Kette nicht so viele Vermittler gibt.“
Bereits im November hatten Medien darüber berichtet, daß die syrischen Streitkräfte in den von den IS-Kämpfern befreiten Gebieten der Provinz Deir ez-Zor Waffen aus US-amerikanischer und europäischer Produktion gefunden hätten. (mü)