Washington. Die Verwirrung um die Truppenstärken amerikanischer Kontingente im Ausland hält an. Nach jüngsten Zahlen aus dem Pentagon stellt sich heraus, daß offenbar deutlich mehr US-Soldaten in Krisenregionen rund um den Globus im Einsatz sind als bisher offiziell von Washington dargestellt.
Aktuellen Informationen aus dem Pentagon zufolge waren zum Stichtag 30. September 15.298 US-Soldaten in Afghanistan, 8.892 US-Soldaten im Irak und 1.720 US-Soldaten in Syrien im Einsatz. Die US-Regierung hatte zuletzt offiziell die Zahl ihrer Soldaten in Syrien auf 503 und im Irak auf 5.262 beziffert. Die zuletzt für Afghanistan genannte Einsatzzahl lag bei 14.000.
Die Diskrepanz liegt möglicherweise an unterschiedlichen Angaben der Regierung: die frühere Obama-Regierung hatte sich eine strikte Begrenzung der US-Truppenzahlen in den Krisenländern zum Ziel gesetzt, die in der Praxis aber nicht eingehalten wurde. Um die selbstgesteckte Marke nicht zu überschreiten, fielen Teilnehmer bestimmter kurzfristiger Einsätze und bestimmte Personalklassen aus der offiziellen Statistik einfach heraus.
Das Pentagon sagte inzwischen zu, man werde sich künftig so transparent als möglich äußern. (mü)