Rom. Aktuelle Zwischenbilanz an der europäischen „Flüchtlings“front: laut dem UN-Flüchtlingshilfswerk UNHCR kamen zwischen Juli und September dieses Jahres weniger Migranten über Libyen nach Europa. Die Zahl sank in diesem Zeitraum von 11.500 auf 6.300. Dagegen stieg die Zahl der über die Türkei gekommenen Menschen von 3.300 im Juli auf wieder 6.600 im September.
Trotz der abnehmenden Zahlen über das zentrale Mittelmeer wagten weiterhin Tausende Menschen die gefährliche Reise nach Europa, teilte Pascale Moreau vom UNHCR jetzt mit.
Wie der italienische General Enrico Credendino am Donnerstag in Rom erklärte, konnten seit 2015 119 mutmaßliche Schleuser gefaßt und eine ungenannte Zahl von Schiffen zerstört werden. Im Zuge der EU-Mission „Sophia“ seien ferner 201 libysche Mitglieder der Küstenwache ausgebildet worden. Der General räumte allerdings ein, daß die Einsätze im Mittelmeer schwierig seien. Grund sei, daß neben der libyschen Küstenwache auch Milizen im Mittelmeer unterwegs seien, die „die gleichen Schiffe und sogar die gleichen Uniformen“ trügen – „es ist nicht einfach zu wissen, wer wer ist“. (mü)