Von den selbsternannten „demokratischen“ Parteien wird die AfD isoliert und diffamiert. Doch die wahren Extremisten findet man nicht rechts, sondern am linken Rand
Im Wahlkampf wurde so gut wie nichts ausgelassen, um den Einzug der AfD in den Bundestag zu verhindern oder ihren Stimmenanteil zumindest gering zu halten. Linke Politiker schienen geradezu einen Wettkampf ausgelobt zu haben, wer in der Diffamierung der patriotischen Partei das primitivste Niveau erreicht. Ein heißer Anwärter war der Ex-SPD-Chef Sigmar Gabriel, als er davor warnte, daß mit der AfD „zum ersten Mal nach 1945 im Reichstag am Rednerpult echte Nazis stehen“. Dagegen war selbst Sahra Wagenknecht noch moderat, als sie sich in der ARD bei Alice Weidel nach „handfesten Halb-Nazis“ in der AfD erkundigte. Allerdings haben Repräsentanten der Linkspartei auch allen Grund, die Füße stillzuhalten, wenn es um „Extremisten“ im Bundestag geht.
Obwohl die Partei in Mitteldeutschland immer noch stärker ist als in den westlichen Bundesländern, mußte die Linke in ihrem Stammgebiet bei der letzten Bundestagswahl den zweiten Platz an die AfD abtreten. In den fünf neuen Bundesländern stürzte sie von 28,5 Prozent (2009) über 22,7 Prozent (2013) auf nunmehr 17,3 Prozent ab. Das hat zur Folge, daß der Einfluß der West-Linken innerhalb der Partei weiter wächst, so stammen von den 69 Linken-Abgeordneten im neuen Bundestag schon 43 aus dem Westen. Die West-Linken sind aber viel stärker als die mitteldeutschen Genossen von „Hardlinern“ geprägt, die in ihren politischen Biographien enge Berührung mit der linksextremen Szene hatten oder immer noch haben.
Nicht weniger als sieben extremistische Gruppierungen hat das Bundesamt für Verfassungsschutz im Zusammenhang mit der Linkspartei im Visier. Die mitgliederstärkste davon ist die „Kommunistische Plattform der Partei Die Linke“ mit rund 1.200 Mitgliedern. Alle anderen haben zwar nur Anhänger oder Unterstützer im dreistelligen Bereich, doch das heißt nicht, daß sie bedeutungslos sind. Zu ihnen gehören die Antikapitalistische Linke, die Sozialistische Linke, die Arbeitsgemeinschaft Cuba Si, das Marxistische Forum, das trotzkistische Netzwerk marx21 und der Geraer/Sozialistischer Dialog. Mehr als die Hälfte der neuen Bundestagsabgeordneten der Linkspartei haben zu diesen oder anderen linksextremistischen Strukturen Kontakt oder unterstützen sie.
Eine Auflistung dieser Kontakte inklusive Quellenangaben wurde Ende September vom patriotischen Netzwerk einprozent.de veröffentlicht. Die Recherche förderte Verstrickungen selbst der obersten Parteiebene zutage – offenbar kein Problem für SPD und Grüne, die mit der Partei in Brandenburg, Berlin und Thüringen koalieren und dies wahrscheinlich auch im Bund getan hätten, wenn es denn die entsprechende Mehrheit gegeben hätte. Davon abgesehen gibt es auch bei diesen Parteien gar nicht mal so wenige Schnittmengen mit linksextremen Feinden der bundesdeutschen Demokratie. Um so dreister wirkt das Gezeter aus dieser Ecke gegen angebliche „Verfassungsfeinde“ und fiese „Extremisten“ in der Alternative für Deutschland. Wie halten es also die Genossinnen und Genossen der Linkspartei mit dem linken Extremismus?
„Wie können linke Parteien und emanzipatorische Bewegungen gemeinsam Veränderungen erwirken?“ Über diese Frage diskutierte Linken-Fraktionschef Dietmar Bartsch, angeblich auf dem „Reformflügel“ seiner Partei verortet, im April 2017 auf Einladung des Landesverbands Schleswig-Holstein seiner Partei mit Christoph Kleine von der „Interventionistischen Linken“ (IL). Ziel des Gesprächs sei es, „Erkenntnisse für den gemeinsamen Kampf“ zu gewinnen. Die IL wird vom Verfassungsschutz beobachtet und gilt als wichtiger Akteur hinter linken Ausschreitungen wie etwa bei der Eröffnung der neuen EZB-Zentrale in Frankfurt (Main) oder dem G20-Gipfel in Hamburg. Das Bündnis sogenannter Postautonomer wolle über „gezielte taktisch-strategische Bündnisarbeit mit Nichtextremisten […] die Anschlußfähigkeit linksextremistischer Agitation gewährleisten“, so der Hamburger Verfassungsschutz. Bartsch hat mit der gewaltbereiten Gruppe offenbar keine Berührungsängste.
Sevim Dagdelen ist im Dezember 2007 der „Roten Hilfe“ beigetreten, um der linksextremistischen Gefangenenhilfsorganisation „demonstrativ zur Seite zu stehen“, wie es in einem Aufruf heißt, den neben ihr auch einige weitere Linkspartei-Mitglieder unterzeichnet haben. Die Rote Hilfe unterstützt politisch motivierte Straftäter aus dem linken Spektrum, indem sie sich etwa an den Anwalts-und Prozeßkosten beteiligt. Die Motivation ist dabei aber nicht etwa die „Resozialisierung“, sondern es geht darum, „gewaltbereite ‚Linke‘ in ihrem Kampf gegen die bestehende Ordnung zu stützen und zu stärken“, so eine Einschätzung der Bundesregierung aus dem Jahr 2010. Im Mai 2015 nahm die Bundestagsabgeordnete an einer von der linksextremen Deutschen Kommunistischen Partei (DKP) veranstalteten Podiumsdiskussion teil, zwei Jahre zuvor war sie wegen eines Aufrufs zum „Schottern“ zu einer Geldstrafe verurteilt worden.
Zu jenen, die 2007 der Roten Hilfe beitraten, gehört auch die heutige Parteivorsitzende Katja Kipping. Die gebürtige Dresdnerin gilt wie Bartsch eher als „reformorientiert“. Alles nur Tarnung? Anfang 2012, noch bevor Kipping gemeinsam mit Bernd Riexinger an die Spitze der Partei rückte, war bekannt geworden, daß sie zu den damals 27 Bundestagsabgeordneten gehörte, die vom Verfassungsschutz beobachtet werden – allerdings nicht mit nachrichtendienstlichen Mitteln. Vielleicht spielte dabei auch eine Recherche des Senders Rundfunk Berlin-Brandenburg (RBB) eine Rolle, deren Ergebnisse im April 2010 veröffentlicht worden waren. Kipping hatte sich auf einer Veranstaltung gemeinsam mit einem der führenden Köpfe der mittlerweile aufgelösten, extrem gewalttätigen „Antifaschistischen Linken Berlin“ gezeigt. Am Rednerpult rief sie dazu auf, gemeinsam dafür zu kämpfen, „daß Kapitalismus und Patriarchat Geschichte werden“. Klingen so moderate Töne?
Geradezu multi-extremistische Aktivitäten entfaltet die Bundestagsabgeordnete Ulla Jelpke. Sie ist Mitglied der Roten Hilfe sowie der „Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes“ (VVN-BdA), die laut Verfassungsschutz Bayern „mit offen linksextremistischen Kräften“ zusammenarbeitet. Eine Klage der Organisation gegen die Erwähnung im VS-Bericht wurde abgewiesen. Jelpke gehört überdies wie ihr neu in den Bundestag gewählter Genosse Tobias Pflüger dem sogenannten „SprecherInnenrat“ der Bundesarbeitsgemeinschaft „Antikapitalistische Linke“ an, einer der laut Inlandsgeheimdienst „offen extremistischen Strukturen“ innerhalb der Linkspartei. Immer wieder ist der Name der bisherigen innenpolitischen Sprecherin der Linken-Fraktion unter Aufrufen und Pamphleten zu finden, die auch von diversen linksextremistischen Gruppierungen unterstützt werden. Natürlich wetterte Jelpke auch gegen das Verbot von Linksunten.Indymedia.
Die in Mainz geborene Bundestagsabgeordnete Martina Renner ist in Thüringen nicht nur einfaches Mitglied, sondern im geschäftsführenden Landesvorstand der VVN-BdA vertreten. Im Bundestag fungiert sie unter anderem als „Sprecherin für antifaschistische Politik“ ihrer Partei, womit die Nähe zu Extremisten nahezu zwangsläufig wird. 2015 unterstützte Renners Wahlkreisbüro einen Kongreß in Weimar, den sogenannten „Antifaschistischen/Antirassistischen Ratschlag“, der „die ganze Breite des Antifaschismus in Thüringen von breiten, pluralen Bürgerbündnissen, Gewerkschaften, Parteien, undogmatischen Linken bis zu linksradikalen Antifa-Gruppen repräsentieren und vernetzen“ will. Im Mai 2013 nahm Renner an einer von der Autonomen Antifa München beworbenen Veranstaltung in dem berüchtigten linksautonomen Zentrum „Kafe Marat“ teil, damals war sie noch Abgeordnete im Thüringer Landtag.
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Anhand dieses halben Dutzends von Fallbeispielen werden die linksextremistischen Verstrickungen innerhalb der Bundestagsfraktion der Linken mehr als deutlich, dies ließe sich problemlos auf die Landesebene und den kommunalen Bereich ausdehnen, wo mangels öffentlichen Interesses die Hemmschwellen wahrscheinlich sogar noch geringer sind. Werden aus dieser Partei künftig andere Parlamentarier als „Verfassungsfeinde“ denunziert, dürfte es nicht schwer sein, diese Angriffe auf geeignete Weise zu parieren. Angriffsflächen bietet die Linke mehr als genug.
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Wie das Wort Extremist es schon besagt findet man sie allerdings in allen randständigen Bereichen. Würde mich darum nicht unbedingt nur auf besonders abseitige „Linke“ beschränken. Extrem wohlhabende Menschen sind darum ebenso Extremisten wie auch Menschen mit einem stark unterentwickelten oder gestörten Selbstwertgefühl, oder Selbstbild, nur dass man die dann womöglich als Narzissten oder Egoisten bezeichnet. Auch Leute die sich extrem festlegen zum Beispiel auf nur eine Sichtweise, eine Ideologie oder Religion sind Extremisten. Wo die Mitte des Universums liegt, auch die des Geistigen, vermag allerdings auch niemand wirklich mit Genauigkeit sagen zu können. Für gewöhnlich liegt sie darum bei jedem selbst, ausser in Momenten außergewöhnlicher Individual-, Paar-, Gruppen- oder Massenekstase.
Eine Neigung zu Gewalt aber scheinen tatsächlich eher Menschen ohne echte spirituelle Erfahrungen zu haben und/oder die bereits selbst im Leben Gewalt erlebt haben, gegen sich oder einen geliebten Menschen, womöglich auch Tier. Solche Menschen aber gibt es zu Millionen, die man dementsprechend dann aber auch missbrauchen kann. In dem man sie gezielt motiviert, aufwiegelt, oder man ihnen Furcht einflösst, bestimmte Traumen reaktiviert. Das funktioniert nicht nur individualpsychologisch, sondern auch im Kollektiv, was ja auch derzeit gut zu beobachten ist.