Kasachstan verordnet sich selbst einen Kulturbruch: das Land steigt jetzt offiziell von der kyrillischen auf die lateinische Schrift um. Ein entsprechendes Dekret unterzeichnete Präsident Nasarbajew. Medienberichten zufolge soll nun ein neues kasachisches Alphabet auf der Grundlage der lateinischen Buchstaben entwickelt werden, das 32 Buchstaben umfassen soll. Das neue Alphabet soll bis 2025 eingeführt werden.
In der Geschichte Kasachstans wurde die Schreibweise schon drei Mal gewechselt. Bis zu den 1920er-Jahren wurde die arabische Schrift verwendet. Sie wurde dann vom lateinischen Alphabet abgelöst. Zu Zeiten der Sowjetunion wurde im Jahr 1940 dann die kyrillische Schrift mit 42 Buchstaben eingeführt.
Der kasachische Staatschef hatte schon im vergangenen April den Übergang zum lateinischen Alphabet angeordnet. Die Entscheidung begründete er damit, daß das Land wegen der neuen Technologien und Kommunikationen wieder die lateinische Schrift brauche. Das beeinträchtige keinesfalls die Rechte der russischsprachigen Bürger im Lande. Laut dem kasachischen Minister für Information und Kommunikation, Dauren Abajew, stecken auch keine politischen Motive hinter der Entscheidung. (mü)