IS-Gefangener: „Islamischer Staat“ unterhält Ausbildungseinheit für Attentäter in Europa

11. August 2017
IS-Gefangener: „Islamischer Staat“ unterhält Ausbildungseinheit für Attentäter in Europa
International
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Foto: Symbolbild

London/Damaskus. Seit langem ist es unter den Geheimdiensten ein offenes Geheimnis, daß die Terrormiliz „Islamischer Staat“ (IS) in Europa eigene Infrastrukturen aufgebaut hat und auch den „Flüchtlings“strom ab 2015 dafür nutzte, eigene Kämpfer nach Europa einzuschleusen. Verschiedentlich wurden gegen in Deutschland erkannte IS-Akivisten sogar Anzeigen erstattet und Fahndungen ausgelöst.

Jetzt liefert die britische „Sunday Times“ ein weiteres Mosaiksteinchen. Sie berichtete jüngst, der IS unterhalte in Syrien eine eigene Ausbildungseinheit für Attentäter, die Anschläge in Europa ausführen sollen. Diese Information soll ein in Syrien gefangener IS-Kämpfer aus Europa preisgegeben haben. Außerdem sei die Einheit für die Koordinierung von Anschlägen durch IS-Sympathisanten zuständig, die über das Internet in Europa rekrutiert werden. Unter den Absolventen des Terrortrainings sollen auch IS-Kämpfer aus Deutschland sein.

Die geheim operierende Einheit soll der „Sunday Times“ zufolge allen Ankömmlingen aus Europa im IS-Einflußbereich eine Ausbildung zum Attentäter anbieten. Im Rahmen des sieben Monate langen Trainings würden Bombenbau und extreme körperliche Belastungen trainiert, darüber hinaus gebe es ideologische Schulungen. Die Einheit sei nach wie vor aktiv. Noch im Februar 2017 sei eine Schleuserroute über die Türkei nach Europa offen gewesen.

Der von der „Sunday Times“ interviewte IS-Aktivist will seine Informationen von einem hochrangigen Kommandeur der Terrormiliz erhalten haben. Er behauptet außerdem, daß innerhalb von zweieinhalb Jahren, in denen er beim IS war, etwa 50 Terroristen für Anschläge in Europa ausgebildet wurden. Es seien weitere Angriffe in Europa und dem Libanon geplant. Auch Attentäter der Anschläge von Paris und Brüssel sollen Teil der Einheit gewesen sein. (mü)

2 Kommentare

  1. Bernd Sydow sagt:

    Es ist ein Irrtum zu glauben, daß die islamische Terrorgefahr in den europäischen Gesellschaften nur von mit dem „Flüchtlings“strom kommenden IS-Kämpfern und Dschihadisten ausgeht. Unter den in Europa – vornehmlich Frankreich und Deutschland – lebenden scheinintegrierten Muslimen befinden sich tausende potentielle Attentäter, die durch gezielte islamistische Propaganda aus dem Internet sowie in einschlägigen Moscheen aktiviert werden können. Und zu einem islamischen Terroranschlag bedarf es keiner Bomben oder Kalaschnikows, sondern es reicht der Wille dazu und ein größeres Kraftfahrzeug.

  2. Zack sagt:

    Da gibt es sicher viel Zulauf, denn die europ. Staaten sorgen sich um die Verbrecher mehr als um die Opfer!

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