Neue Grenzen im Südosten? Serbischer Außenminister schlägt Teilung des Kosovo vor

1. August 2017
Neue Grenzen im Südosten? Serbischer Außenminister schlägt Teilung des Kosovo vor
International
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Foto: Symbolbild

Belgrad. Bewegung auf dem Balkan: der serbische Außenminister Ivica Dacic hat sich jetzt für eine Teilung des seit neun Jahren formal unabhängigen Kosovo ausgesprochen. So könne der jahrzehntelange Dauerkonflikt um die fast nur noch von Albanern bewohnte frühere serbische Provinz gelöst werden, schrieb der Minister am Montag in einem Gastbeitrag für die serbische Tageszeitung „Blic“.

Der serbische Staatspräsident Aleksandar Vucic hatte bereits vor einigen Tagen zu einem innerserbischen Dialog aufgerufen, um endlich Vorschläge zur Lösung der chronischen Kosovo-Krise zu erarbeiten. Das Kosovo ist seit neun Jahren ein unabhängiger Staat und von 111 der 193 UN-Mitgliedsstaaten anerkannt. Andererseits ist das Kosovo ältester serbischer Siedlungsboden, und 1389 wurde hier die Schlacht auf dem Amselfeld gegen die Türken geschlagen. Die Region ist unverzichtbar für die serbische Identität. Infolge einer massiven Zuwanderung von Albanern und der anhaltenden Drangsalierung der verbliebenen serbischen Minderheit ist die überwiegende Bevölkerungsmehrheit heute allerdings albanisch.

Nur im nördlichen Kosovo gibt es noch eine kompakte serbische Bevölkerungsgruppe. Nach den serbischen Teilungsideen könnte die Region Serbien angeschlossen werden. In diesem Fall war von albanischer Seite ins Spiel gebracht worden, die auf bis zu 100.000 Albaner geschätzte Minderheit in Südserbien dem Kosovo anzugliedern.

Den historischen serbischen Klöstern im Kosovo, die auch auf der Weltkulturerbe-Liste stehen, soll im Falle einer Gebietsteilung ein autonomer Status eingeräumt werden, schlug Außenmimister Dacic nun vor. (mü)

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