Geschichtspolitik auf polnisch: Sowjetdenkmäler werden aus dem öffentlichen Raum entfernt

1. Juli 2017
Geschichtspolitik auf polnisch: Sowjetdenkmäler werden aus dem öffentlichen Raum entfernt
International
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Foto: Symbolbild

Warschau. Polen ist derzeit der engagierteste europäische Festlandsdegen der NATO und versteht sich gerne als Speerspitze gegen Rußland. Das macht die Beziehungen zwischen Warschau und Moskau nicht einfacher. Jetzt gießt Polen Öl ins Feuer: die Denkmäler für die sowjetische Armee sollen abgebaut und in einem Bunker eingelagert werden, in dem zu Sowjetzeiten Atomraketen gelagert wurden. Der künftige Aufbewahrungsort ist das Museum über den Kalten Krieg in der nordwestpolnischen Stadt Podborsko. Dieses Museum sei ausgewählt worden, weil dort früher Atomwaffen stationiert gewesen seien, „die die demokratische Welt hätten zerstören können“, erklärte das Institut für Nationales Gedenken in Warschau nach Angaben der Nachrichtenagentur AFP.

Medien zitieren den Präsidenten des Instituts, Jaroslaw Szarek, mit den Worten: „Wir können die Glorifizierung des totalitären sowjetischen Regimes nicht akzeptieren.“ Polens rechtskonservative Regierung hatte bereits im vergangenen Jahr beschlossen, alle Symbole der früheren sowjetischen Vorherrschaft aus dem öffentlichen Raum zu verbannen.

Das Institut für Nationales Gedenken wurde demzufolge nun beauftragt, mehr als 200 Denkmäler aus Sowjetzeiten abzubauen. Denkmäler auf Friedhöfen mit den sterblichen Überresten sowjetischer Soldaten sollen allerdings dort belassen und „mit dem größten Respekt geschützt“ werden, so Szarek.

In Rußland war der Abbau sowjetischer Denkmäler in Polen in den vergangenen Jahren immer wieder auf scharfe Kritik gestoßen. Moskau beharrt darauf, daß die Rote Armee Polen im Zweiten Weltkrieg befreit hat. (mü)

2 Kommentare

  1. Fackelträger sagt:

    Das Dorf heißt KIEFHEIDE und liegt in Mittelpommern südlich Köslin.

  2. William McLean sagt:

    Die polnische Politik scheint hier niedrige Intelligenz. Wo ist die Wahrheit?
    Ins „Wahrheitsministerium“ vieleicht verschwunden…

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