Wegen Asyl-Ansturm: Italien droht mit Abweisung von Hilfsschiffen

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Rom. Vor dem Hintergrund dramatisch ansteigender „Flüchtlings“ankünfte droht Italien der EU damit, Schiffen mit geretteten „Flüchtlingen“ die Einfahrt in italienischen Häfen zu verweigern. Dies verlautete am Mittwoch aus diplomatischen Kreisen in Rom nach einem Treffen zwischen dem italienischen Botschafter bei der EU, Maurizio Massari, und EU-Binnenkommissar Avramopoulos.

Nach der letzten massiven „Flüchtlings“welle mit der Ankunft von 10.000 Migranten in Italien innerhalb weniger Tage könne die EU nicht mehr wegschauen, hieß es aus Rom. Es sei unannehmbar, daß die Schiffe, die „Flüchtlinge“ retten, immer nur italienische Häfen ansteuerten. Italien werde zwar nach wie vor „Flüchtlinge“ im Mittelmeer retten, die Last der Aufnahme könne aber nicht auf dem Land allein lasten.

Eine mögliche Hafensperre würde nicht nur Schiffe der sogenannten „humanitären Organisationen“ betreffen, die im Mittelmeer im Einsatz sind, sondern auch jene der EU-Grenzschutzbehörde Frontex und der EU-Mission EunavFormed.

Tatsächlich liegen in Rom angesichts der stark ansteigenden „Flüchtlings“zahlen die Nerven blank. 10.000 Illegale sind allein in den vergangenen vier Tagen bei Dutzenden Einsätzen im zentralen Mittelmeer gerettet worden. Der massive „Flüchtlings“strom überfordert Italiens Aufnahmesystem. „Diese Massenankünfte haben eine Dimension erreicht, die für Italien unerträglich geworden ist”, sagte Ex-Premier Matteo Renzi. Staatschef Sergio Mattarella beschuldigte die EU, zu wenig zur Unterstützung Italiens zu unternehmen. „Italien ist an der vordersten Front engagiert, um angesichts des epochalen Flüchtlingsphänomens tausende Menschenleben zu retten. Es fehlen jedoch einschneidende, gemeinsame Initiativen auf europäischer Ebene, um mit diesem Notstand umzugehen”, sagte Mattarella. (mü)