Europol-Chef warnt: Islamische Terrorgefahr so hoch wie nie in den letzten 20 Jahren

28. Juni 2017
Europol-Chef warnt: Islamische Terrorgefahr so hoch wie nie in den letzten 20 Jahren
International
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Foto: Symbolbild

Den Haag. Die europäische Polizeibehörde Europol warnt vor weiteren Terroranschlägen. „Die aktuelle Terrorgefahr ist die höchste, die wir seit einer Generation hatten, die höchste der vergangenen 20 Jahre. Und sie steigt auch noch, darauf haben wir Hinweise”, erklärte jetzt Europol-Chef Rob Wainwright in der „Neuen Osnabrücker Zeitung”.

Allein im vergangenen Jahr seien 718 Menschen wegen Verbindungen zu Dschihadisten festgenommen worden, teilte Wainright mit. „Das war ein extremer Anstieg und zeigt, wie sehr sich Teile der islamistischen Gemeinschaft radikalisiert haben.” Erst am Mittwoch wurden bei Anti-Terror-Einsätzen in Spanien, Deutschland und Großbritannien erneut sechs mutmaßliche Gefolgsleute der Terrormiliz „Islamischer Staat“ (IS) festgenommen.

Wainwright forderte mit Blick auf die jüngsten Anschläge in Brüssel , Manchester  oder London  schnelle Anti-Terrorkräfte in jedem europäischen Land. In London habe die Polizei Anfang Juni innerhalb von acht Minuten nach dem ersten Anruf den Attentäter  getötet. „Das ist der Standard, den wir überall haben sollten.” Fahnder müßten zudem mehr Möglichkeiten bekommen, die Online-Kommunikation von Terrorverdächtigen, wie etwa Messenger-Nachrichten, zu überwachen.

Seit dem Attentat auf die Redaktion des Satiremagazins „Charlie Hebdo” in Paris im Januar 2015 kamen bei Terroranschlägen rund 360 Menschen ums Leben, mehr als 1.300 wurden teils schwer verletzt.

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