Budapest. Die ungarische Regierung sorgt erneut für Aufsehen. Sie plant jetzt, Schießplätze an Schulen zu errichten, und will dafür eine stattliche Summe aus Haushaltsmitteln ausgeben.
Konkret heißt es in einem Rundbrief des Klebelsberg-Instituts, das die staatlichen Schulen des Landes verwaltet, die Schulen sollten den Bau eines Schießplatzes inner- oder außerhalb ihrer Einrichtungen ermöglichen. Für einen solchen Schießstand werde eine abgegrenzte Fläche von sechs mal 15 Meter benötigt.
Die ungarische Zeitung „Nepszava” ergänzt dazu auf ihrer Website, daß die Regierung jüngst die landesweite Schaffung von 197 neuen Schießplätzen zu Kosten von 27 Milliarden Forint (rund 88 Millionen Euro) ankündigte. Dazu gehörten auch die Schießplatz-Projekte der Schulen, so das Blatt.
Kritik an dem Schießplatz-Projekt kommt von der Gewerkschaft der Pädagogen (PDSZ). Sie argumentiert, daß es sich um einen außerordentlich gefährlichen Sport handle, weshalb die Entscheidung für einen Schießplatz an einer Schule mit einer großen Verantwortung verbunden sei. „Für einen solchen Sport ist einfach kein Platz an einer Schule”, meinte PDSZ-Chef Laszlo Mendrey im Fernsehen. (mü)