Helsinki. Finnland, wegen seines Schulsystems und seinen guten Plätzen bei den diversen PISA-Tests bewundert, prescht weiter voran und wagt einen weiteren gewichtigen Reform-Schritt. Jetzt sollen bis zum Jahr 2020 die traditionellen Schulfächer abgeschafft werden. Stattdessen sollen nur noch Themengebiete unterrichtet werden – „Phänomene”, wie es die finnischen Schulexperten nennen. Dadurch sollen die Schüler bei ihrem Lernstoff einen besseren Bezug zum realen Leben herstellen können, argumentieren die Experten.
Ziel des Reformschrittes sei es, daß die Schüler ihre Schule als kritische Geister verlassen, unterstrich eine finnische Professorin an der Universität Helsinki gegenüber der britischen BBC die Bedeutung des sogenannten „Phänomen-Unterrichts“ (PBL). Auch um „Fake-News“ erkennen zu können, sei die Entwicklung der eigenen Beobachtungsgabe wichtig, heben die Bildungsexperten hervor.
Das Konzept wird derzeit von der Regierung begutachtet. Die Abschaffung der Fächer soll aber nicht an allen Schulen flächendeckend umgesetzt werden, sondern zunächst nur für ältere Schüler ab 16 Jahren.
Mit dem neuen Unterrichtssystem sollen die Schüler grundsätzlich besser auf das Berufsleben vorbereitet werden. (mü)