Kalifornien raus aus Amerika? „Calexit“-Bewegung nimmt Fahrt auf

5. April 2017
Kalifornien raus aus Amerika? „Calexit“-Bewegung nimmt Fahrt auf
International
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Foto: Symbolbild

San Francisco. Von der Weltöffentlichkeit wenig beachtet, nimmt auch in Kalifornien die Bewegung für eine Sezession Fahrt auf. Neuen Rückenwind hat die Bewegung jüngst durch die Wahl von Präsident Trump bekommen, der im liberalen Kalifornien als Haßfigur gilt.

Bei einer Umfrage Ende Januar haben 32 Prozent der Befragten in einer Umfrage von Reuters/Ipsos ihre Absicht bekundet, bei einem möglichen Referendum Ende 2018 mit „Ja” zu stimmen. Das sind fast doppelt so viele wie bei einer ähnlichen Umfrage im Jahr 2014. Mehr als 8.000 Unterstützer engagieren sich bereits ehrenamtlich.

Ob es zu einem solchen Referendum kommt, ist noch unsicher. Die Organisatoren der Ja-Kampagne müssen dafür bis zum Sommer fast 600.000 Unterschriften sammeln. Doch nach Brexit und Trump-Sieg sind viele Beobachter hellhörig geworden. Mehrere große Zeitungen haben in den vergangenen Wochen Kommentare veröffentlicht, deren Autoren vor einer Abspaltung warnen. So bezeichnete die „San Jose Mercury News” einen „Calexit” in einem Leitartikel als eine „kolossal dumme Idee”, die „San Diego Tribune” als Zeitverschwendung. Und in einem Gastkommentar der „Los Angeles Times” wurde gar von „einem Desaster für progressive Werte” geschrieben, das die Sicherheit Kaliforniens, der USA und der Welt gefährde.

Unterstützung kommt dagegen von überraschender Stelle. Der deutschstämmige Silicon-Valley-Milliardär Peter Thiel, im vergangenen Jahr finanzkräftiger Unterstützer Donald Trumps, hat seine Zustimmung erkennen lassen. „Ich glaube, das wäre gut für Kalifornien und gut für den Rest des Landes”, sagte Thiel im Januar der „New York Times”.

Daß die „Calexit“-Kampagne letztendlich Erfolg haben wird, vermuten Beobachter und Politologen derzeit noch nicht. Die Hindernisse seien groß. Letztlich müßten 38 der 50 US-Staaten dem Vorschlag zustimmen. Das gilt als nahezu ausgeschlossen – derzeit noch. (mü)

2 Kommentare

  1. Peter Werner sagt:

    Was oft übersehen wird: Der Grund für den „amerikanischen Bürgerkrieg“ (der Norden hat den Süden überfallen/angegriffen) war nicht etwa die Befreiung der Neger-Sklaven – unter diesem Vorwand ließ sich der Krieg in den Nordstaaten nur besser verkaufen. Der wirkliche Grund war: Die Südstaaten sind – ohne Erlaubnis der USA – aus der Union ausgetreten. Erst dann folgte der Angriff des Nordens auf den Süden.

    • Müllermann sagt:

      Oh sorry, nicht ganz. Es bedurfte seinerzeit keiner „Erlaubnis“.
      War es nicht eher so, daß die landwirtschaftlich geprägten Südstaaten ihre Waren nicht mehr zu stark überhöhten Preisen vom Norden abkauften, sondern inzwischen lieber weit preiswerter aus der „alten Welt“ importierten? Daß daraufhin drastische Strafzölle erhoben wurden, die nur dem Norden zugute kamen (verwendet wurden)? Daß gegen jede Vereinbarung Fort Sumters von den Nordstaatlern (Lincoln) besetzt wurde? Und so weiter. Denn auch damals regierte bereits Geld die Welt. Und Bekanntlich wurde bereits damals schon intrigiert und gelogen, daß sich die Balken biegen…

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