Wien. In österreichischen Gefängnissen herrscht Sicherheitsalarm. Wie das Wiener Justizministerium durchblicken ließ, ereigneten sich in den Strafvollzugsanstalten der Alpenrepublik letztes Jahr 200 tätliche Angriffe (oder Drohungen) von Häftlingen auf Wachleute.
Diese Zahl hat einen Grund: unter den rund 8800 verurteilten Verbrechern oder Untersuchungshäftlingen, die derzeit in den 26 österreichischen Gefängnissen einsitzen, beträgt der Anteil von Nicht-Österreichern (Stand: Anfang Februar) knapp 54 Prozent oder rund 4700 Insassen – so viele wie nie zuvor.
Infolgedessen steigt auch die Gewalt in den Gefängnissen: waren 2015 österreichweit 148 Übergriffe auf Strafvollzugsbedienstete zu verzeichnen, so stieg die Zahl der tätlichen Übergriffe bzw. Drohungen im vergangenen Jahr auf 200. Damit gab es durchschnittlich vier Angriffe pro Woche auf Wachebeamte. Auch in den ersten Wochen des Jahres wurden schon wieder 29 Fälle zur Anzeige gebracht.
Jetzt ruft das Wiener Justizministerium deshalb eine „Sicherheitsoffensive“ aus. Justizminister Brandstetter teilte mit, daß die Beamten nun mit Schlag- und Stichschutzwesten oder der neuen Eletroschock-Pistole Taser X26 ausgestattet werden sollen. Gegen den steigenden Ausländeranteil an Österreichs Gefängnisinsassen ist das allerdings auch kein Rezept. (mü)