Washington/Mexiko-City. Donald Trumps Mauer gegen die illegale Einwanderung aus Mexiko nimmt Gestalt an. jetzt gibt es konkrete Vorstellungen der Regierung, wie die Mauer aussehen soll: sie soll zwischen 5,40 Meter und 9,10 Meter hoch werden und für Menschen unüberwindbar sein. Auf der US-Seite soll die Farbgebung „ästhetisch ansprechend“ sein. Baufirmen haben nun bis Ende März Zeit, ihre Vorschläge einzureichen.
Laut der „Financial Times“ gibt es sogar mexikanische Unternehmen, die sich am Bau der Mauer beteiligen wollen, denn die US-Behörden sind bereit, viel Geld zu zahlen. Laut Bauplan wollen die Planer einen Stundenlohn von 10,20 US-Dollar zahlen – mehr als doppelt so viel wie der derzeitige Mindestlohn in Mexiko.
Zu den Interessenten auf mexikanischer Seite gehört etwa der LED-Hersteller Ecovelocity mit Sitz in Mexiko-Stadt oder der Zementhersteller Cementos de Chihuahua. Roelio Zambrano, Chef des größten mexikanischen Bauunternehmens Cemex, zog zuletzt viel Kritik auf sich, als er einem Reporter sagte, er würde ein Angebot abgeben: „Wenn uns jemand um einen Kostenvoranschlag bittet, machen wir das gerne.“
Allerdings haben die mexikanischen Unternehmen wenig Chancen, die Ausschreibung für sich zu gewinnen. Denn die US-Behörden haben angekündigt, Unternehmen zu bevorzugen, die mit Baumaterialien aus den USA arbeiten wollen. Die mexikanische Regierung hat unterdessen interessierte Firmen grundsätzlich aufgefordert, sich nicht an der Ausschreibung zu beteiligen. Mexikos Außenminister Luis Videgaray appellierte an die Unternehmen seines Landes, ihre Entscheidungen zu überdenken: „Alle Unternehmen, die hier eine wirtschaftliche Chance sehen, sollten ihr Gewissen überprüfen. Wir sprechen beim Bau der Mauer nicht über Ökonomie, sondern über einen zutiefst unfreundlichen Akt zwischen zwei Nationen.“ (mü)