In einem Gastbeitrag für die F.A.Z. rät Hans-Werner Sinn, Präsident des Münchner Ifo-Instituts, Deutschland dazu „von den Plänen für eine Vertiefung der EU Abstand zu nehmen. Sonst wird es am Ende zum Zahlmeister der Mittelmeerländer.“ Anläßlich des Austritts Großbritanniens aus der EU – „Brexit“ genannt – sei es Zeit, über die Rolle Deutschlands in Europa nachzudenken. Für ihn ist der Brexit ein „Mißtrauensvotum gegen die EU“.
Man wolle sich in England nicht mehr länger den „interessengeleiteten Urteilen des Europäischen Gerichtshof, in dem die kleinen Länder genauso viel zu sagen haben wie die großen“, nicht länger beugen. „Vor allem wollte man sich die Regeln für eine Immigration von EU-Bürgern nicht mehr von der EU vorschreiben lassen“, meint der bekannte Ökonom.
Für Deutschland sei der Brexit „verheerend“ , da Großbritannien Deutschlands drittgrößter Exportmarkt ist. Insbesondere falle Frankreich nun, als einzig übrig gebliebener EU-Staat mit Atomwaffen, eine viel wichtigere Bedeutung zu, während Deutschland in ein einseitiges Abhängigkeitsverhältnis geriet.
Deutschland solle vielmehr eine Vermittlerrolle bei den Brexit-Verhandlungen einnehmen, anstatt sich an Strafaktionen gegen Großbritannien zu beteiligen. Hans-Werner Sinn fürchtet sonst, dass die EU langfristig Nord- und Osteuropa verliert und Deutschland Zahlmeister einer „lateinischen Münzunion“ werde.
es macht SINN was Herr Sinn da sagt .
Egal as der Herr Sinn bisher gesagt hat, das meiste davon ist genau wie vorhergesagt eingetroffen.
Kein Kommentar, er würde ohnehin der Zensur zum Opfer fallen. Aber recht hat er, der Herr Sinn!
Der renommierte Wirtschaftswissenschaftler Hans-Werner-Sinn ist einer breiten Öffentlichkeit durch seine Zeitungskommentare und Talkshow-Auftritte bekannt. Seine Sicht der Dinge ist eher konservativ geprägt und zeichnet sich durch das aus, was man als den ‚Gesunden Menschenverstand‘ bezeichnen kann.
Aber Präsident des Münchner ifo-Instituts ist er nicht mehr; der derzeitige ist Clemens Fuest.
[…] Ökonom Hans-Werner Sinn: Deutschland wird zum „Zahlmeister der Mittelmeerländer“ […]