New York. Der künftige US-Präsident Donald Trump hat im Wahlkampf angekündigt, als Präsident werde es mit ihm eine massive Aufrüstung der amerikanischen Streitkräfte geben. Dazu besteht erheblicher Anlaß, wie jetzt das US-Magazin „Newsweek“ nahelegt.
Demzufolge sei die Unbesiegbarkeit der US-Streitkräfte ein „Mythos, den jeder kluge und dreiste Gegner leicht zerstören kann“. Das Magazin führt drei Gründe dafür an.
Erstens bauten die USA zu viele Flugzeugträger, ohne zu berücksichtigen, daß Seestreitkräfte und insbesondere Flugzeugträger heute nicht mehr unangreifbar seien wie Mitte des letzten Jahrhunderts. Wenn es heute etwa wegen der umstrittenen Spratley-Inseln im Südchinesischen Meer zum Krieg mit China käme, wäre das Reich der Mitte wegen seiner inzwischen vorhandenen ballistischen Anti-Schiffsraketen imstande, „die Hälfte der US-Flotte zu versenken, noch bevor diese sich der Insel genähert hat“, schreibt „Newsweek“.
Der zweite Grund: Rußland und China holten die USA bei der Entwicklung von Tarnkappen-Jets – und Abwehrmitteln – allmählich ein. „Es geht sowohl um eigene Maschinen dieser Art als auch um Technologien, die es gestatten, US-amerikanische Stealth-Flugzeuge zu orten“, diagnostiziert das US-Magazin.
Und drittens sei die „netzzentrierte“ Kriegführung der US-Streitkräfte nicht so unanfällig, wie es die US-Strategen gerne hätten. Ihre Anfälligkeit habe sich bereits während des Irakkrieges erwiesen.
„Newsweek“ schlußfolgert: wenn nur einer der kritisierten Punkte zutreffend sei, bedeute das, daß die US-Streitkräfte verwundbar seien – genauso wie Frankreich 1940. Und das wisse man vermutlich auch in Rußland und China. (mü)