Türkische Lobby in der BRD: DITIB-Imame spionieren für die türkische Regierung

9. Dezember 2016
Türkische Lobby in der BRD: DITIB-Imame spionieren für die türkische Regierung
International
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Foto: Symbolbild

Berlin. Die Türkisch-Islamische Union der Anstalt für Religion e. V., bekannt unter der Abkürzung DITIB, steht seit Langem in der Kritik. Über 900 Moscheen betreibt der Dachverband der türkisch-islamischen Glaubensgemeinschaften in Deutschland. Die Imame werden von der türkischen Regierung gesandt, der Verband untersteht der Religionsbehörde. Nun kamen Dokumente der türkischen Generalkonsulate Köln, Düsseldorf und München ans Licht, die belegen, daß die Imame im Auftrag der türkischen Regierung Anhänger der Gülen-Bewegung bespitzelten. Diese ist in der Türkei seit dem Putschversuch dieses Jahres starken Repressionen ausgesetzt. Unter den ausgespitzelten sollen auch deutsche Staatsbürger sein.

Die Gülen-Bewegung, der selbst immer wieder „sektenähnliche Methoden“ vorgeworfen werden, kritisiert DITIB schon lange. „Jeder Imam fungiert derzeit gleichzeitig als Spitzel für die Türkei“, sagt Ercan Karakoyun, Vorsitzender der etwa 150.000 Gülen-Anhänger in der Bundesrepublik Deutschland. Er berichtet auch, etliche Imame aus Ditib-Moscheen hätten inzwischen ihren Dienst aufgegeben und hierzulande Asyl beantragt. „Sie wollen die Haßkampagne Erdogans nicht mitmachen“, meint Karakoyun. (tw)

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