Slowenischer Außenminister: Beitrittsverhandlungen mit Ankara nicht abbrechen

6. Dezember 2016

Wien. Der slowenische Außenminister Karl Erjavec hat seinen österreichischen Amtskollegen Sebastian Kurz (ÖVP) wegen dessen Forderung kritisiert, die EU-Beitrittsgespräche mit der Türkei komplett abzubrechen. Die „Kleine Zeitung“ zitiert Erjavec mit den Worten, Kurz stehe „mit dieser Haltung ziemlich allein“ da. Er könne den österreichischen Außenminister „nicht ganz verstehen“, wenn er den Abbruch der Gepräche mit Ankara fordere. Er sei vielmehr überzeugt davon „daß man weiter den Dialog führen sollte, um unsere türkischen Gesprächspartner überzeugen zu können“.

Der slowenische Außenamtschef warnte vor den möglichen Folgen einer allzu rigiden Haltung gegenüber Ankara. Angesichts der Drohung Erdogans gegenüber Europa, alle Grenzen zu öffnen und den Flüchtlingspakt aufzukündigen, meinte der slowenische Außenminister: „Egal welche Maßnahmen wir Europäer an unseren Grenzen ergreifen, es würde eine neue große Flüchtlingsflut nicht aufhalten.“

Die Türkei sei „ein zu gewichtiger regionaler Akteur, dem bei der Stabilisierung der Lage in Syrien und im Irak und im Kampf gegen den IS eine zu bedeutsame Rolle zukommt, als daß man ihm so einfach die Tür zuschlagen sollte“, ließ sich Erjavec vernehmen. (mü)

2 Kommentare

  1. Safet Babic sagt:

    Die Slowenen haben die geo-politischen Rahmenbedingungen verstanden! Leider haben die Österreicher die männliche Merkel gewählt!

  2. Dr. W. Schauerte sagt:

    Weniger Slibowitz wäre angeraten

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