Das süße Leben der EU-Spitzenfunktionäre: Juncker bekommt 10.000 Euro mehr Gehalt

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Brüssel. Das empfinden viele als Affront: während Otto Normalverbraucher sparen muß, um über die Runden zu kommen, dürfen sich die EU-Spitzenfunktionäre, die ohnehin keine Geringverdiener sind, über eine ordentliche Gehaltsspritze freuen. Allein Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker bekommt aufgrund der für die rund 55.000 bei der EU Beschäftigten beschlossenen Erhöhung von 3,3 Prozent 10.204,49 Euro mehr im Jahr.

Die satte Lohnspritze bestätigt Kritiker und EU-Gegner in ihren Vorbehalten. So nannte der britische Brexit-Befürworter und Europaabgeordnete Nigel Farrage gegenüber der „Daily Mail“ die Gehaltserhöhung eine „Belohnung für Versagen“. Juncker sah sich aufgrund des bevorstehenden Austritts Großbritanniens aus der EU sowie des chaotischen Umgangs mit der „Flüchtlings“krise wiederholten Rücktrittsaufforderungen gegenüber. Künftig verdient der EU-Kommissionschef rund 325.000 Euro im Jahr – fast doppelt so viel wie die britische Premierministerin und rund 25.000 Euro mehr als etwa der österreichische Bundeskanzler.

Aber das sind noch nicht alle Vergünstigungen, über die sich Juncker freuen kann: sein diesjähriger Weihnachtsbonus beträgt 5181,24 Euro. Fürs Wohnen gibt es ohnehin einen Zuschuß von 48.657 Euro – und 17.017 Euro für „weitere Ausgaben“.

Ein Sprecher der EU-Kommission verteidigte die Gehaltserhöhung: es handle sich um eine automatische Anpassung für die Beschäftigten des EU-Apparats. Die Kommission habe „dabei keine Rolle gespielt“ und sich die Gehaltsspritze auch nicht selbst verordnet. (mü)