Peking. China, bislang nicht als Trendsetter in Sachen Gesundheit und Umweltschutz bekannt, möchte offenbar von seinem schlechten Image wegkommen. Jetzt soll baldmöglichst ein landesweites Rauchverbot an allen öffentlichen Orten des Landes auf den Weg gebracht werden. Ein entsprechendes Gesetz sei derzeit in Arbeit und werde hoffentlich noch in diesem Jahr in Kraft treten, gab der Sprecher der staatlichen Gesundheitskommission, Mao Qunan, am Dienstag am Rande einer WHO-Tagung in Shanghai bekannt.
China ist nicht nur der weltweit größte Tabakproduzent, es gibt auch nirgends sonst auf der Welt so viele Raucher wie im Reich der Mitte: Nach WHO-Angaben rauchen mehr als 300 Millionen Chinesen, jeder zweite Mann ist tabaksüchtig. Jedes Jahr sterben eine Million Menschen an den Folgen des Tabakkonsums. 100.000 Tote pro Jahr werden allein dem Passivrauchen zugeschrieben.
Rund 20 Städte haben inzwischen Rauchverbote eingeführt, zuletzt Shanghai letzte Woche. Die schärfsten Regeln gelten seit Juni 2015 in der Hauptstadt Peking. Doch haben die Behörden trotz hoher Strafen Schwierigkeiten, das Verbot durchzusetzen.
China gehört zu den Nachzüglern im Kampf gegen den Tabakkonsum. Rauchen ist billig und gehört zum chinesischen Alltag. Über ein Drittel der Zigaretten weltweit stammen aus chinesischer Produktion. 2015 brachte die Tabakindustrie dem Staat umgerechnet rund 150 Milliarden Euro an Steuern und Gewinnen ein. (mü)
Wurde auch Zeit! Die Chinesen haben sich in einen vom Westen induzierten Arbeits- und Konsumwahn verstiegen, wobei sie sich u.a. mit Tabak aufputschen uns gesundheitlich belasten. Zurück zur menschenfreundlichen Gemütlichkeit! Auch in Deutschland!