Chef der Münchner Sicherheitskonferenz: Der Westen blieb in Syrien untätig

9. November 2016
Chef der Münchner Sicherheitskonferenz: Der Westen blieb in Syrien untätig
International
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Foto: Symbolbild

München. Die Münchner Sicherheitskonferenz gilt traditionell als NATO-Forum. Die frühere „Wehrkundetagung“, die seit 1963 internationalen Sicherheitspolitikern, Militärs und Rüstungsindustriellen ein Forum bietet, dient nicht zuletzt der Diskussion und Propagierung westlicher Strategie-Vorgaben.

Parallel zur anhaltenden Eskalation des Syrien-Konflikts durch die USA hat jetzt der Chef der Sicherheitskonferenz, Wolfgang Ischinger, herbe Kritik am westlichen Vorgehen in Syrien geäußert – wegen der vermeintlichen Zurückhaltung des Westens..Wörtlich sagte Ischinger gegenüber der „Bild“-Zeitung: „Auch wer nichts tut, kann Schuld auf sich laden. Genau das ist hier der Fall. Wir haben viel zu lange viel zu wenig getan, nämlich nichts. Dem kräftigen Ruf `weg mit Assad`, der auch in Berlin zu hören war, folgte ja keinerlei Handeln des Westens. Das ist unverantwortliche Politik.“

Allerdings blendet Ischinger bei diesen Feststellungen die jahrelange systematische Aufrüstung und Unterstützung vorgeblich „moderater“ Rebellen und sogar des IS durch westliche Länder und Verbündete des Westens wie die Türkei und Saudi-Arabien tunlichst aus. Weiter sagte Ischinger: „Die ganze syrische Tragödie – viele Millionen Flüchtlinge und Hunderttausende von zivilen Opfern – ist eine Schande für den Westen und für die Werte, die wir eigentlich vertreten sollten.“ (mü)

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