Strache im Interview: Mehr nach Rußland orientieren, weniger als verlängerter Arm Merkels agieren

6. November 2016
Strache im Interview: Mehr nach Rußland orientieren, weniger als verlängerter Arm Merkels agieren
National
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Foto: Symbolbild

Wien. In einem Interview im Vorfeld der österreichischen Präsidentschafts-Nachwahl im Dezember hat sich FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache mit Nachdruck für Kurskorrekturen der österreichischen Außenpolitik ausgesprochen. Sein Land, sagte Strache dem russischen Nachrichtenportal „Sputnik“ gegenüber, solle sich mehr in Richtung Osten orientieren und weniger als „verlängerter Arm“ der deutschen Bundeskanzlerin Merkel agieren. Mehr noch: im Interesse des Weltfriedens sollte sich „Deutschland neutral erklären“.

Gerade Österreich leide erheblich unter den Rußland-Sanktionen, die  „heuchlerisch“ und „ein ganz großer Fehler gegenüber Rußland“ seien. Sollte er bei der nächsten Wahl Kanzler werden, würde er die Sanktionen abschaffen, kündigte Strache an. Damit stehe er nicht allein da – viele Partner in der EU, etwa die Visegrad-Staaten, stünden den Sanktionen ebenfalls kritisch gegenüber.

Auch die Osterweiterung der NATO sei problematisch, weil das westliche Bündnis damit internationale Verträge breche. Strache wörtlich: „Das ist genau das Problem, das wir in der Europäischen Union haben: daß die Europäische Union fast überall identisch ist mit der NATO. Das ist nicht gut für einen nachhaltigen europäischen Friedens- und Zukunftsprozeß. Gerade wenn ich Deutschland als Beispiel nehme: nach zwei Weltkriegen wäre es für Deutschland doch das Vernünftigste, sich neutral zu erklären, um nie wieder in so einen Kriegswahnsinn hineinzugeraten. Wir Österreicher sind stolz auf unsere Neutralität, und wir kämpfen für diese Neutralität, die wir nicht aufgeben wollen.“ Auch im Sinne der wirtschaftlichen Zusammenarbeit müsse sich Europa langfristig von der NATO lösen, so Strache.

Strache erinnerte auch an die gemeinsamen christlichen Werte, die die EU und Rußland verbinden. Alles in allem solle man sich in Österreich stärker nach Osten ausrichten, und: „Gerade in dieser Region sollte es unsere historische Aufgabe als Österreicher sein, viel stärker mit Südost- und Osteuropa eine vertiefte Zusammenarbeit vorzunehmen und nicht nur als verlängerter Arm von Merkel zu agieren.“ (mü)

7 Kommentare

  1. Friedrich Schwendt sagt:

    USA und Verbündete unterstützen Terroristen. Dieser Satz wird oft in mutigen Kommentaren publiziert. Bekanntlich betreiben die USA immer schon Kriegshetze wo sie für sich Vorteile erkennen, um ihre Waffenlobby zu intensivieren. Sie biedern sich als aufrichtige Weltfriedensstifter an und glorifizieren sich als die gerechteste Nation der Welt. Dennoch ist die Geldgier der amerikanischen- und der NATO- Lobbyisten so unermesslich, dass sie an die Bestbieter bedenkenlos Waffen liefern. Somit werden Diktatoren, und Terroristen gleichsam unterstützt, die mit diesen Waffen auch unschuldige Zivilisten töten Um eine Rückverfolgung dieses illegalen Waffenhandels zu unterbinden, werden die Handelswege über Strohmänner und Drittländer verschleiert. Sichergestellte Waffenfunde bei Terroristen beweisen das.

  2. Christel Berger sagt:

    Bitte die Fehler zu entschuldigen, aber ich bin so in Rage, dass mir diese immer wieder passieren!

  3. Christel Berger sagt:

    Ich bin alt genug, um mir noch an die – lange – Zeit vor dem EU-Beitritt erinnern zu können! Es ging uns gut, die Wirtschaft florierte, man konnte sich um sein Geld einiges leisten, die Lebensmittel waren noch erschwinglich, auch Kleidung kaufen ging sich doch noch aus. Heute erschrickt man, wenn man bei den Grundnahrungsmitteln umrechnet! Und Schuhe oder andere Kleidung kaufen??? Sommersandalen – 1 dünne Sohle (Leder???) und ein paar Riemchen kosten € 70,–, das wären umgerechnet ca. öS 1.000,– für SOMMERSANDALEN!!! Ich hab Ein Spezialbrot (Maisbrot) schon im € 5,– gesehen, das wären öS 70!!! Dieses: „Ohne die EU kann Österreich wirschaftlich nicht existieren“ ist genau so eine Lüge wie damals vor Beitrittsabstimmung zur EU. Was wurde uns alles versprochen? Ein Tausender mehr im Börsel, keine Arbeitslosen, der Schilling und das Bankgeheimnis bleiben, kein Mitgliedsland braucht für die Schulden eines anderen Mitgliedslandes mitzahlen …….. ! Nun, was davon gehalten wurde, soll jeder für sich selber feststellen! NICHTS!!!

  4. Franz sagt:

    Ein richtiger Gedanke von Strache, aber auch ein EU-Austritt Oesterreichs sollte auf die politische Agenda kommen. Denn selbst wenn die Tuerkei nicht Mitglied wird, gaebe es mehr als genug Gruende um diesem Verein nicht mehr angehoeren zu wollen. Vielleicht passiert das dann ja wenn Strache Kanzler ist.

  5. Eidgenosse sagt:

    Es wird immer wieder und jetzt auch häufiger deutlich, was diese beiden Kriege in denen Deutschland und Russland Gegner waren, für eine Tragödie waren und heute noch sind.
    Jeder dieser von aussen hineingetragenen Konflikte hatte immer das Ziel, Deutschland zu schaden. Von Schuld kann man da garnicht reden. Aber eines ist wieder klar, auch der von der NATO neu angezettelte Konflikt mit Russland schadet wieder Deutschland – so einfach gestrickt ist die „Atlantikbrücke“.

  6. Mitropa sagt:

    Was den Linken ihr Obama war, ist den Rechten ihr Putin. Mir ist diese „Oh Messias, rette uns“ Denke ja schon immer fremd gewesen. Scheint wirklich sehr schlecht um Deutschland zu stehen, wenn sie sich so viele nur noch vorstellen können, von RU gerettet zu werden.

  7. Lorbas sagt:

    Sehr gut!Solche Politiker braucht Europa insbesondere Deutschland!Darum wünsche ich der FPÖ für die anstehende Nachwahl viel Erfolg!

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