Washington. Eine unerwartete Entwicklung weniger als zwei Wochen vor der amerikanischen Präsidentschaftswahl: das FBI nimmt überraschend die Ermittlungen gegen die demokratische Kandidatin Hillary Clinton wieder auf. Neue E-Mails in Zusammenhang mit der Nutzung eines privaten Servers seien aufgetaucht, heißt es, deren Tragweite noch nicht eingeschätzt werden könne. Es müsse jetzt untersucht werden, inwieweit in diesen E-Mails geheime Informationen enthalten seien.
FBI-Chef James Comey sagte außerdem, er könne er noch nicht absehen, wann die Ermittlungen abgeschlossen würden.
Die „New York Times“ berichtet, die neu aufgetauchten Mails, für die sich jetzt das FBI interessiert, seien bei den Ermittlungen gegen den wegen Sex-Mails zurückgetretenen Abgeordneten Anthony Weiner gefunden worden. Weiner war kurzzeitig der Mann von Clintons engster Vertrauter Huma Abedin.
Hillary Clinton war im Wahlkampf wegen der Nutzung eines privaten E-Mail-Kontos während ihrer Zeit als Außenministerin von 2009 bis 2013 unter Druck geraten. Insgesamt geht es um Zehntausende Mails.
Experten sehen vor diesem Hintergrund vor allem die Inhalte der vertraulichen E-Mails als Knackpunkt, da hierin zutage tritt, wie Finanz- und Wirtschaftskreise Einfluß auf die Personalpolitik der US-Demokraten nehmen und als abgehobener Machtzirkel agieren. (mü/sp)
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