Anhaltendes „Flüchtlings“-Chaos: Migranten zünden EU-Gebäude auf Lesbos an

25. Oktober 2016

Athen. Auf der griechischen Insel Lesbos kommt es immer wieder zu Zusammenstößen mit „Flüchtlingen“. Jetzt haben gewalttätige Protestierer mehrere Gebäude der EU-Asylbehörde in Brand gesteckt. Sie protestieren damit gegen ihre Unterbringung im Lager Moria und den zögerlichen Verlauf ihrer Asylverfahren. Medienaufnahmen zeigen die abgebrannten Container und dicke schwarze Rauchwolken über dem sogenannten Hotspot, dem Registrierzentrum für „Flüchtlinge“.

Verletzt wurde nach Behördenangaben niemand, die Beamten konnten rechtzeitig aus den Gebäuden fliehen. Die Feuerwehr bekam den Brand schnell unter Kontrolle, mindestens vier Container wurden laut einem EASO-Sprecher allerdings vollständig zerstört.

Bei den Demonstranten handelte es sich vor allem um Migranten aus Pakistan und Bangladesch. Dutzende von ihnen wurden festgenommen.

In Moria und anderen „Flüchtlings“zentren auf den griechischen Inseln in der Ägäis kam es zuletzt immer wieder zu Protesten. Im September waren Teile des Lagers nach einem Brand für mehrere Tage unbewohnbar. In Moria sind mehr als 5.300 Migranten untergebracht. Insgesamt sitzen gegenwärtig fast 65.900 Geflohene in Griechenland fest, mehr als 11.000 davon in Lagern auf den griechischen Inseln. In den kommenden zwei bis drei Wochen sollen die Arbeiten in der Asylbehörde auf Lesbos nun ruhen. Im Augenblick ist die Situation unter Kontrolle. Nach Angaben von Regierungsmitarbeitern in Athen gibt es aber mittlerweile fast täglich ähnliche Vorfälle. Mit dem nächsten Gewaltausbruch müsse jederzeit gerechnet werden. (mü)

Ein Kommentar

  1. Emma D. sagt:

    Von westlichen Kriegen Geschädigte und Entheimatete haben keinerlei Grund zur Dankbarkeit gegen die beteiligten westlichen Staaten. Auch Griechenland ist in der hinterhältig-expansiven und ölkriegerischen Nato, obgleich vielleicht nicht ganz freiwillig.

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