Von der Regierung im Stich gelassen: Französische Polizisten demonstrieren

21. Oktober 2016
Von der Regierung im Stich gelassen: Französische Polizisten demonstrieren
International
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Foto: Symbolbild

Paris. In Frankreich kommt es weiter zu Protesten unzufriedener Polizisten gegen die Regierung. Auch in der Nacht zum Donnerstag gingen wieder mehrere hundert Beamte auf die Straße. Sie werfen der Regierung vor, sie nicht ausreichend zu schützen.

In Marseille versammelten sich rund 100 Sicherheitskräfte im alten Hafen. Auch in Toulouse und Nancy gab es Kundgebungen.

Auslöser der Proteste ist eine Attacke im Pariser Vorort Viry-Châtillon am 8. Oktober, bei der vermummte Randalierer Polizeiautos mit Molotow-Cocktails angegriffen hatten. Zwei Polizisten wurden schwer verletzt, einer schwebt in Lebensgefahr. Die Sicherheitskräfte klagen wegen der vielen Einsätze nach der islamistischen Anschlagsserie in Frankreich schon seit längerem über Überlastung.

In einem Vorort von Lyon wurden Polizisten am Mittwochabend bei einem Einsatz gegen Drogenhändler von rund 40 Jugendlichen mit Steinen und Molotow-Cocktails beworfen. Verletzte gab es nicht. Im ostfranzösischen Metz demonstrierten Gefängniswärter, nachdem ein Kollege von einem Insassen mit einem Messer angegriffen worden war.

Die Vorsitzende des Front National (FN), die Europaabgeordnete Marine Le Pen, sagte den Polizisten unterdessen ihre Unterstützung zu. In einer Videobotschaft auf Twitter erklärte sie: „Ihre Unzufriedenheit ist nicht nur legitim, sie ist gesund.“ In der aktuellen Situation sei die Freiheit und das Leben jedes einzelnen Staatsbürgers bedroht. (mü)

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