Russischer Experte: Die Wahrheit über Gaddafis Tod muß ans Licht

20. Oktober 2016
Russischer Experte: Die Wahrheit über Gaddafis Tod muß ans Licht
International
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Foto: Symbolbild

Tripolis. Fünf Jahre danach beschäft das Schicksal des früheren libyschen Staatschefs Gaddafi noch immer die Gemüter. Jetzt hat sich der Vorsitzende des „Russischen Ausschusses für Solidarität mit den Völkern Libyens und Syriens“, Sergej Baburin, dafür ausgesprochen, die Geschichte noch einmal aufzurollen und die Wahrheit über die Ereignisse im Oktober 2011 ans Licht zu bringen.

Gaddafi wurde am 20. Oktober 2011 getötet, als das Auto, in dem er seine von allen Seiten belagerte Heimatstadt Sirte verlassen wollte, von NATO-Kräften beschossen wurde. Anschließend wurde der verletzte Gaddafi von Kämpfern des Nationalen Übergangsrates gefaßt. Gaddafis Leichnam wurde in Misrata der Öffentlichkeit präsentiert und später an einem geheimen Ort in der Wüste beerdigt – dies die offizielle Version der Ereignisse.

Für Baburin enthält diese Version aber zu viele Unbekannte. Er spricht von „Inszenierungen“ für die Öffentlichkeit. Wörtlich sagte Baburin auf einem Kongreß aus Anlaß des fünften Todestages Gaddafis: „Uns wurde beispielsweise eine wunderschöne Inszenierung der Befreiung Tripolis durch die Aufständischen gezeigt. Doch wir sollten endlich die Wahrheit anstreben, weil es keine Aufständischen waren, die Tripolis befreiten. Sie sollen uns Videos über französische und italienische Sicherheitseinheiten zeigen, die die Hauptstadt angriffen und die Kämpfer der libyschen Armee und die Augenzeugen ihrer Invasion töteten.“

Gaddafi sei in Wahrheit im Rahmen einer Sonderoperation gefaßt worden. „Es waren entweder britische oder französische Einheiten. Sie sollen davon erzählen, wie er von einer Bande an eine andere weiterverkauft wurde, die um das Recht kämpften, ihn zu töten.“

Libyen ist seit dem Ende der Gaddafi-Herrschaft ein Land, in dem Chaos und Terror herrschen. Das Land, vormals eines der entwickeltsten im arabischen Raum, ist infolge der „Befreiung“ durch vom Westen unterstützte Aufständische in mehrere Landesteile und Stammesgebiete zerfallen. Stabile Verhältnisse sind nicht in Sicht. (mü)

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