Wien/Rom. Der österreichische Bundeskanzler Christian Kern stellt sich vor seine Landsleute und hält Österreich nicht für ein „rassistisches Land“. Das erklärte Kern in der Politshow „Agora” des italienischen Senders RAI 3 vor dem Hintergrund der österreichischen Bundespräsidentschaftswahlen. Kern: „Wer in Österreich Bundespräsidentschaftskandidat Norbert Hofer wählt, ist nicht automatisch ein Anhänger der rechtsextremen Rechten.”
Kern zeigte in gewisser Weise Verständnis für Rechtswähler und sagte: „US-Präsidentschaftskandidat Donald Trump und die französische Rechtspopulistin Marine Le Pen sind nicht besser als andere, doch die Leute wählen gegen das Establishment.”
In der österreichischen Debatte um eine mögliche Grenzschließung am Brenner übte sich Kern in Beschwichtigung: „Die Brenner-Grenze bleibt, wie sie ist, das heißt: offen und ohne besondere Kontrollen, weil Italien eine optimale Kontrollarbeit leistet.” Er sei nicht für die „Mauer“, sagte Kern: „Es ist logisch, daß wir in Europa verhindern müssen, Binnengrenzen aufzubauen”, so Kern. Europa müsse jedoch seine Migrationspolitik ändern: „Es ist effizienter, die Migranten in ihren Herkunftsländern zu unterstützen.” (mü)