Serbischer Vize-Premier: „Wir werden keine Rußland-Sanktionen mittragen“

26. September 2016
Serbischer Vize-Premier: „Wir werden keine Rußland-Sanktionen mittragen“
International
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Foto: Symbolbild

Belgrad. Die serbische Regierung verhandelt zwar mit Brüssel über einen EU-Beitritt. Europäische Sanktionen gegen Rußland wolle man jedoch nicht mittragen, erlärte jetzt der serbische Vizepremier und Außenminister Ivica Daicic.

Wörtlich sagte Dacic auf einer Pressekonferenz im serbischen Außenministerium: „Das Verhängen von Sanktionen gegen Rußland widerspricht den nationalen Interessen Serbiens. Punkt. Da gibt es nichts mehr zu besprechen.“

Es handle sich bei dieser Haltung um die offizielle Position Belgrads. Daicic weiter: „Man sagt, wir würden Sanktionen gegen Rußland verhängen. Wissen Sie, wir mögen vielleicht naiv wirken, wir sind aber nicht so dumm… Serbien würde direkt gegen sich selbst handeln, wenn es sich ebenfalls den Sanktionen gegen Rußland anschließen würde, das uns in der Frage von Kosovo und Metochien unterstützt.“

Diese Position gefährde die EU-Integration Serbiens nicht, sagte Daicic. Alle EU-Staaten hätten bei ihren EU-Beitrittsverhandlungen irgendwelche „Ausnahmen von den Regeln“ durchgesetzt. Für die einen sei es der Fischfang gewesen, für die anderen ihre Landwirtschaft. Im Fall Serbiens gehe es um eine „kleine Angelegenheit“ wie Kosovo und Metochien.

Die 2009 selbsterklärte Republik Kosovo wird von Serbien, Rußland, China, Spanien, dem Iran und einer Reihe anderer Staaten nicht anerkannt. (mü)

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