Pristina. Das österreichische Bundesheer, das im Zuge des anhaltenden Asyl-Ansturms auch zur Abwehr illegaler Migration und zum Grenzschutz eingesetzt wird, bekommt jetzt einen zusätzlichen Aktionsraum. Um gegen ein weiteres Anwachsen des IS-Terrors anzukämpfen, wird das österreichische Bundesheer künftig Militärmissionen wie die KFOR – den von der NATO geleiteten Einsatz – im Kosovo unterstützen. Dazu der österreichische Verteidigungsminister Doskozil: „Unsere Soldaten tragen dazu bei, daß hier kein sicherheitspolitisches Vakuum entsteht.“.
Seit 2012, das besagen Informationen des österreichischen Heeres-Nachrichtendienstes, haben nicht weniger als 1.000 Dschihadisten vom Westbalkan (davon etwa 230 aus dem Kosovo) an Kampfhandlungen in Syrien und im Irak teilgenommen. Außerdem stellen Kriegsheimkehrer eine Terrorbedrohung für ganz Europa dar.
Durch den kräftigen Geldfluß aus dem arabischen Raum haben islamistische „Schläfer“ überdies die Finanzmittel, um auch in Europa zuzuschlagen. Ein Indiz für die Rolle des Westbalkan als IS-Aufmarschraum ist auch die Tatsache, daß allein im Vorjahr von hier aus 15 Drohvideos des IS gegen die Staaten am Westbalkan ausgeschickt wurden.
Aber auch die anhaltende Migrationswelle ist eine große Herausforderung, denn in der Masse der „Flüchtlinge“ sickern ebenfalls IS-Kämpfer nach Europa ein. Unter der muslimischen Bevölkerung im Kosovo sehen Sicherheitsexperten ohnehin eine hohe Radikalisierungsgefahr und erhebliches Rekrutisierungspotential für den IS.
Der österreichische Verteidigungsminister erklärte dazu bei einem Ortstermin in der kosovarischen Hauptstadt Pristina: „Wir müssen diesen neuen islamistischen Tendenzen begegnen, um dafür zu sorgen, daß sich vor unserer Haustür kein Aufmarsch-Feld des IS-Terrors festigt.“ (mü)