Südtiroler Freiheitliche widersprechen US-Botschafter: „Wir brauchen keine US-Einmischung“

16. September 2016
Südtiroler Freiheitliche widersprechen US-Botschafter: „Wir brauchen keine US-Einmischung“
National
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Foto: Symbolbild

Bozen. Die italienische Regierung bereitet derzeit eine Verfassungsreform vor. Diese sieht unter anderem eine Verkleinerung des Senats, aber auch einen zentralistischeren Staatsaufbau und weniger Rechte der Regionen vor. Der Verfassungsumbau ist deshalb nicht unumstritten.

Jetzt hat sich der amerikanische Botschafter in Rom, John Philipps, zu Wort gemeldet und für die Verfassungsreform geworben. Ein Nein beim Referendum wäre ein „Rückschritt“, zitieren italienische Medien den Diplomaten.

In der derzeitigen Provinz Südtirol (Alto Adige) stößt die Verfassungsreform nicht auf Gegenliebe, und auch die Positionierung des US-Botschafters wird mit Unverständnis aufgenommen. Der Landesparteiobmann der Südtiroler Freiheitlichen, Walter Blaas, und Generalsekretär Simon Auer kritisierten die Wortmeldung Philipps´ mit Nachdruck. In einer Presserklärung heißt es: „Wir brauchen keine US-Einmischung. Die Werbung des amerikanischen Botschafters für die Annahme der Reform ist eine Anmaßung gegenüber der Bevölkerung und ist eine Intervention in innere Angelegenheiten.“ Die Äußerung des US-Botschafters sei „Ausdruck der gewollten Einflußnahme und Weichenstellung im Sinne der USA“.

Sollte die reformierte Verfassung genehmigt werden, werde der italienische Staat „zentralistisch ausgerichtet, und die Interessen der Regionen und Autonomien werden sich jenen der Zentralstaates zu unterwerfen haben“, argumentieren die beiden Freiheitlichen. „Südtirol sollte kein Interesse an einem starken Zentralstaat mit US-Einflüssen haben“, heißt es in der Erklärung abschließend. (mü)

3 Kommentare

  1. Lohengrinersatz sagt:

    Italien hat in Südtirol nichts verloren, wie es sehr wohl weiß.Es sollte deshalb, anstelle die USA zu tolpatschigen „diplomatischen“ Aktionen zu veranlassen, seine in die Wege geleitete Verfassungsreform dazu nutzen, dieses seit fast hundert Jahren geschundene Südtirol endlich freizugeben und politisch seiner Wege ziehen zu lassen!

  2. Dr. W. Schauerte sagt:

    Südtirol ist a.G. gefälschter Karten und Ortsnamen von den USA Italien zugeschlagen worden, nach dem 1. Weltkrieg.

  3. Juventus Urin sagt:

    Es ist völlig unverständlich, dass die USA noch immer nicht begriffen haben, dass man ihre „Ratschläge“ nicht braucht,
    ja ihrer komplett überdrüssig ist.
    Die US-Nomenklatura ist nicht einmal imstande, im eigenen Land für vernünftig geordnete Verhältnisse zu sorgen, meint aber weltweit mit unerbetenen Ratschlägen anderen „Erleuchtung“ bringen zu müssen.

    In Amiland sitzt inzwischen jeder zehnte Bürger im Knast.
    Ein Elternteil von 5 Millionen US-Kindern sitzt ebenfalls im Knast.
    Vielleicht sollte der Herr Botschaft sich mal an die eigene Nase
    fassen und nicht mit den Belangen souveräner Staaten bemühen.

    Die Welt hat von den US-Anmaßungen die Schnauze voll, Herr Botschafter.

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