Helsinki. In Europa werden die Gräben tiefer, was den Umgang mit Rußland angeht. Seit Sommer 2014 sind – vorgeblich als Reaktion auf den erfolgreichen Anschluß der Krim an Rußland – zahlreiche Sanktionen in Kraft, jedoch mehren sich seit geraumer Zeit die Stimmen, die auf eine Aufhebung drängen.
Jetzt positionierte sich Finnland ausdrücklich gegen eine Isolierung Rußlands, auch wenn man den Sanktionskurs der EU grundsätzlich unterstütze, erklärte Premierminister Juha Sípila in einer Rede.
Wörtlich erklärte der Premier: „Wir brauchen einen Dialog mit Rußland. Finnland hält sich an die gemeinsame Sanktionspolitik der EU, die vor dem Hintergrund des Ukraine-Konflikts verhängt wurde. Leider sehen wir keinen Fortschritt im Sinne der Umsetzung des Minsker Abkommens, davon hängt die Aufhebung der Sanktionen ab. Aber die Isolierung Rußlands entspricht niemandes Interessen, und deshalb brauchen wir Kommunikation.“ Sipila unterstrich darüber hinaus, daß es Finnland immer gelungen sei, den Kontakt zu Rußland in unterschiedlichen Situationen zu pflegen.
Im Brüsseler Europarat stehen die Beziehungen zu Rußland im Oktober auf der Tagesordnung. (mü)