Paris. Nach den jüngsten islamistischen Terroranschlägen in Frankreich ist es mit der Toleranz muslimischen Symbolen und Gebräuchen gegenüber jetzt offenbar vorbei. Ausgerechnet im Badeort Cannes sind „Burkinis“, die muslimischen Bade- und Strandbekleidungen, in diesem Sommer verboten. Drei weitere Städte schlossen sich dem Verbot an.
Auf Korsika hatte es zuvor wegen muslimischer Burkinis eine Massenschlägerei gegeben. Junge Korsen und Mitglieder von drei Familien nordafrikanischer Abstammung gingen mit Fäusten, Flaschen und Steinen aufeinander los. Dabei gab es fünf Verletzte, drei Autos gingen in Flammen auf, die Polizei mußte mit einem Großaufgebot einschreiten.
Der Bürgermeister der betroffenen Gemeinde Sisco, Ange-Pierre Vivoni, verfügte wenig später für die Strände seiner Gemeinde ein Burkini-Verbot. „Das ist nicht gegen die muslimische Religion gerichtet, sondern soll verhindern, daß sich Fundamentalismus verbreitet“, sagte der Sozialist.
Bei seiner Maßnahme kann sich der Bürgermeister bereits auf zwei Vorbilder an der Côte d’Azur stützen: In Cannes verbot die Stadtverwaltung Ende Juli das Tragen von Burkinis am Strand. Später folgte der nahegelegene Badeort Villeneuve-Loubet sowie Leucate im Süden des Landes. Auch die Stadtverwaltung von Oye-Plage im nördlichen Departement Pas-de-Calais verhängte ein Burkini-Verbot.
Die Behörden argumentieren, Strandbekleidung, die eine religiöse Zugehörigkeit demonstriere, könne in Zeiten der terroristischen Bedrohung die öffentliche Ordnung gefährden. Der konservative Bürgermeister von Cannes, David Lisnard, hält den Burkini gar für eine „Uniform, die das Symbol des islamistischen Extremismus ist“. Eine Geldbuße in Höhe von 38 Euro droht Frauen, die im Burkini an den Strand gehen. Menschenrechtsverbände und Islam-Lobbyisten protestieren.
Unerachtet dessen kündigte am Dienstag auch der Bürgermeister des angesagten nordfranzösischen Badeortes Touquet an, Burkinis verbieten zu wollen. Die Verbote dürften demnächst Frankreichs Oberstes Verwaltungsgericht beschäftigen. (mü)
Im Orient ist das richtige Bekenntnis wichtiger als das richtige Bewusstsein. Deutlich wird das in der aktuellen Diskussion um sogenannte Burkinis in deutschen Schwimmbädern. Während es deutschen Schwimmern aus guten Gründen nicht gestattet ist, vollbekleidet ins Wasser zu gehen, beanspruchen zunehmend muslimische Frauen ein Sonderrecht. Als Ausdruck ihrer religiösen Identität wollen die Frauen verhüllt und verschleiert in öffentlichen Einrichtungen baden gehen. Dabei nehmen diese „strenggläubigen“ Frauen aber in Kauf, selber leicht bekleidete fremde Männer und Frauen zu sehen, was nach islamischer Auffassung untersagt ist. Genauso gut könnten christliche Prostituierte oder Freier auf Kruzifixe im Bordell klagen. Mit wahrer Religion haben diese Ansinnen nichts zu tun. Vielmehr dient der Burkini der kulturellen Machtdemonstration islamischer Migranten im öffentlichen Raum.
Europa (einschließlich Deutschland) muß harte Grenzen ziehen. Dazu gehört Burkaverbot in der Öffentlichkeit und harte Strafen gegen sexuelle Belästiger (sofortige Ausweisung). Es geht auch darum klare Signale zu senden.