Französischer Ministerpräsident: Nizza-Attentäter hatte wohl „Kontakt zum radikalen Islam“

17. Juli 2016
Französischer Ministerpräsident: Nizza-Attentäter hatte wohl „Kontakt zum radikalen Islam“
International
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Foto: Symbolbild

Nizza/Paris. Jetzt ist es offiziell: der Attentäter von Nizza, der „Franko-Tunesier“ Mohamed Lahouaiej Bouhlel, hatte vermutlich „in der einen oder anderen Form Kontakt zum radikalen Islam“. Das erklärte der französische Ministerpräsident Manuel Valls dem Sender France 2.

Der 31jährige Attentäter habe in Nizza gewohnt und eine Aufenthaltsgenehmigung besessen, teilte außerdem die französische Staatsanwaltschaft mit. Die Ermittler halten einen terroristischen Hintergrund für wahrscheinlich.

Nach Angaben des Staatsanwalts war der Attentäter den Geheimdiensten „vollkommen unbekannt“. Der Polizei jedoch war der Vater dreier Kinder in der Vergangenheit wegen Gewaltdelikten und Waffengebrauchs mehrmals negativ aufgefallen. Erst im März wurde er zu einer Bewährungsstrafe verurteilt. Die französischen Behörden sahen darin aber offenbar keinen Grund, Bouhiel des Landes zu verweisen oder zumindest zu überwachen.

In Islamistenkreisen wird der Anschlag, bei dem über 80 Menschen ums Leben kamen, gefeiert. Die Terrormiliz „Islamischer Staat“ (IS) hat sich zum Massaker bekannt, der Anschlag paßt zu zwei ausdrücklichen Aufforderungen des IS an seine Anhänger aus den vergangenen Monaten, sie sollten Frankreich und die Franzosen angreifen und Menschen mit Lkws oder Autos attackieren. In den sozialen Netzwerken loben IS-Anhänger die Tat. (mü)

 

6 Kommentare

  1. Horst S. sagt:

    Es gut brauchbares Feindbild für den Westen, dieser „Islam“, nachdem er keine „Bolschewiken“ und keine „Nazis“ mehr verteufeln kann. Die Orientalen scheinen eher friedliche und gemütliche Naturen zu sein, weil sie es nötig haben, vom Koran darüber belehrt zu werden, dass man sich gegen Angreifer (d.h. gegen den Westen) auch verteidigen kann und wie das konkret gemacht werden könnte.

  2. Der Rechner sagt:

    Die allermeisten der in Franreich durch Massenmorde in Erscheinung getretenen Terroristen nordafrikanischer Herkunft waren bereits vorher Kleinkriminelle.

    Hätte man alle diese Kleinkriminellen abgeschoben oder in Abschiebehaft genommen, und Ihnen erforderlichenfalls die französische Staatsbürgerschaft entzogen, wären 250 Franzosen die jetzt tot sind noch am Leben.

  3. Buchholz sagt:

    Heute Abend auf dem ORB Radio 88,8. „Es kristallisiert sich heraus, dass der Täter ein Islamist sein könnte“ Man sollte die Itendanten wegen Beleidigung des gesunden Menschenverstands verklagen!

  4. Der Rechner sagt:

    Inzwischen berichtet die britische Zeitung „The Telegraph“, daß der Attentäter vor etwa einer Woche 240.000 tunesische Dinar (etwa 100.000 €) an seine Familie geschickt hat.

    https://www.telegraph.co.uk/news/2016/07/16/bastille-day-terrorist-was-radicalised-within-months-and-sent-84/

    Es ist die Praxis von Terrororganisationen wie Däsch oder den afghanischen Mudschaheddin Selbstmordattentäter mit größeren Summen von Geld zu belohnen, das diese normalerweise ihren Familien hinterlassen.

    Es wäre empfehlenswert für die Anwälte der Hinterbliebenen die Herausgabe dieses Geldes in Tunesien auf dem Rechtsweg zu betreiben.

    Auch eine Beschlagnahme durch den tunesischen Staat als Geld aus kriminellen Aktivitäten wäre denkbar.

    • Der wo nicht jeden Käse glaubt sagt:

      Also dass Sie nicht gerade viel Ahnung haben, von dem, was Sie hier immer so von sich geben, weiß ich ja schon lange. Aber jetzt drehen Sie auch noch völlig ab.

      Einmal davon abgesehen, dass „The Telegraph“ auch Interessen gesteuert ist (wie gesagt, auch – denn nicht nur sie bzw. nicht nur dieses Medium), und auch nicht die Wahrheit gepachtet hat (oder auch nicht die Quelle aller Quellen ist), dass heißt, dass die viel behaupten können, also auch jede Summe von sich geben können (zur Erklärung: Der IS, wie auch so ziemlich jede Terror-Organisation, ist mitnichten mehr so wohlhabend, dass sie jeden „Kämpfer“ fürstlich für sein Tun entlohnen können (was diese Gruppen, einschließlich dem IS, aber nicht nennenswert ungefährlicher macht… in erster Linie, weil sie/er jetzt mehr auf „die Überzeugten“ setzen (müssen)), glauben Sie doch nicht ernsthaft, dass Geld, welches nach Tunesien (oder auch nach diverse andere Länder) transferiert wurde, noch rückholbar ist. Oder glauben Sie das ernsthaft?

      Allein schon, weil solche Leute und Gelder diesem Land (und, wie gesagt, noch diversen anderen) ja wirklich was bringen (zumindest das Geld, aber das kommt ja schließlich von solchen Leuten). Wird es doch auch da wieder ausgegeben. Gut, vermutlich nicht alles (bzw. sogar sehr wahrscheinlich nicht alles – Teile werden wohl im Ausland geparkt bzw. angelegt), aber ein Teil (der größte???), mit 100%iger Sicherheit.

      Mal ein Beispiel, wo es nicht um Terror geht. Herr Erdogan weiß mit Sicherheit, dass in seinem Land etliche Türken in Callcentern sitzen, und Deutsche in Deutschland telefonisch abzocken (und auch oft bedrohen – mit pysischer Gwalt). Türken, die fast immer (oder gar immer) zuvor in Deutschland lebten und meist auch dort geboren wurden und aufwuchsen.

      Doch macht er was dagegen? Genau, nein. Und warum nicht? Genau, es bringt seinem Land bzw. seiner Wirtschaft was, sogar richtig was. Und es sind ja eh für ihn nur Ungläubige/Deutsche, die Opfer wurden und werden. Würden das hier Deutsche mit in der Türkei lebenden Türken machen, „Mutti“ hätte das schon lange unterbunden, bzw. sofort nach Kenntnisnahme. Denn wir sind ja noch ein Rechtsstaat, wenn auch immer weniger für uns „echte“ Deutsche.

      • Der Rechner sagt:

        ‚Der wo nicht jeden Käse glaubt‘ schreibt: „[…]glauben Sie doch nicht ernsthaft, dass Geld, welches nach Tunesien (oder auch nach diverse andere Länder) transferiert wurde, noch rückholbar ist. Oder glauben Sie das ernsthaft?

        Das käme auf einen Versuch an.

        Zugegeben – genaue Kenntnisse des tunesischen „Code civil“ habe ich nicht. Es ist aber NICHT die Scharia, sondern eher an französische Rechtsvorstellungen angelehnt.

        Herausgabe – oder staatliche Beschlagnahme – von Früchten krimineller Aktivitäten sollte da grundsätzlich möglich sein.

        ‚Der wo nicht jeden Käse glaubt‘ schreibt: „[…]dass heißt, dass die viel behaupten können, also auch jede Summe von sich geben können

        Hätten Sie den verlinkten Originalartikel gelesen dann wüßten Sie, daß die Angaben vom Bruder des Terroristen stammen.

        ‚Der wo nicht jeden Käse glaubt‘ schreibt: „[…](zur Erklärung: Der IS, wie auch so ziemlich jede Terror-Organisation, ist mitnichten mehr so wohlhabend, dass sie jeden „Kämpfer“ fürstlich für sein Tun entlohnen können

        Sie entlohnen auch nicht JEDEN fürstlich. Aber Selbstmordattentäter werden nach wie vor auf diese Weise geködert. Insbesondre Individuen mit ansonsten verpfuschtem Leben, die so meinen noch etwas nützliches für ihre Familien tun könnten.

        Und was die Wohlhabenheit anlangt – die Quellen aus den Golfstaaten und Saudiarabien sprudeln nach wie vor.

        Bitte beim – oder besser VORM – nächsten Tanken daran denken.

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