Ein „neues Idomeni“? Serbien beschwert sich über zurückgeschobene Illegale aus Ungarn

12. Juli 2016
Ein „neues Idomeni“? Serbien beschwert sich über zurückgeschobene Illegale aus Ungarn
International
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Foto: Symbolbild

Belgrad. Trotz langer Grenzzäune droht die sogenannte „Balkanroute“ für „Flüchtlinge“ wieder durchlässiger zu werden. In einem aktuellen Bericht des Flüchtlingshilfswerkes der Vereinten Nationen zur Situation in Serbien heißt es, im äußersten Norden des Landes hätten sich binnen Tagen mehr als 1.200 „Flüchtlinge/Migranten“ versammelt, die in Ungarn das Gebiet der EU (wieder) betreten wollen, das sie bei der (illegalen) Ausreise aus Griechenland verlassen hatten. Allein am 6. Juli, so der Bericht, habe man 120 Migranten betreut, die erzählten, aus Ungarn wieder in das Niemandsland zwischen ungarischer und serbischer Grenze abgeschoben worden zu sein.

In serbischen Medien ist jetzt in Anspielung auf die früheren Zustände an der griechisch-mazedonischen Grenze die Rede davon, es drohe ein „serbisches Idomeni“ – ein wildes Flüchtlingslager für zehntausende „Niemandsleute im Niemandsland“, die ein Zaun an der Weiterreise hindere.

Als Grund für den Stau gilt das neue ungarische Gesetz, wonach Personen, die in einem acht Kilometer breiten Streifen hinter der Grenze ohne gültige Einreisedokumente aufgegriffen werden, in „Transitzonen“ an der Grenze zurückgebracht werden. Laut BBC hat Ungarn in jüngster Zeit 10.000 Polizisten und Soldaten in das Gebiet entsandt, um dem Gesetz Geltung zu verschaffen.

Der serbische Staatssender RTS berichtete, Ungarn setze dabei auch Militärhubschrauber, Drohnen, Wärmebildkameras, berittene Einheiten und Spürhunde ein.

Jetzt wird in auch Serbien der Ruf nach Grenzzäunen und einer effizienteren Grenzsicherung wie in Ungarn und zuletzt in Bulgarien lauter. (mü)

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