Prag. Auch in Prag gründete sich jetzt eine AfD, korrekt: eine „Alternative für die Tschechische Republik 2017” (APC). In den Mainstream-Medien erhielt die neue Wahlformation prompt den Stempel „rechtspopulistisch“. Das islamkritische „Blok proti islámu” („Block gegen den Islam”) hatte die Gründung einer Partei nach dem Vorbild der deutschen AfD im Vorfeld angekündigt.
Wie die AfD, präsentiert sich auch die APC wirtschaftsliberal, patriotisch und islamkritisch. Sie setzt sich für einen massiven Bürokratieabbau ein, möchte die staatlichen Medien entmachtet sehen, lehnt die Indoktrination von Kindern und Jugendlichen durch Gender-Mainstreaming ab und macht sich für eine Demokratie nach Schweizer Vorbild stark. Der Wohlfahrtsstaat soll zurückgefahren werden, und jeder unbescholtene tschechische Bürger soll das Recht auf Waffenbesitz haben.
Jetzt will sich die APC vor allem auf die Parlamentswahlen im Jahr 2017 konzentrieren. Zum Parteichef wurde auf dem Gründungskongreß der Soziologe Hampl gewählt. (mü)
Wirtschaftsliberal… na gut, nicht alles ist perfekt 😉 Nein im Ernst, Liberalismus ist in der Wirtschaft dort angebracht, wo es sinnvoll ist und kein Schaden dadurch angerichtet wird. Aber eine Politik zum Wohle der Gemeinschaft sollte die Wirtschaft dominieren, und nicht umgekehrt. Ein starker Staat, der der Wirtschaft Regeln und Schranken vorgibt, innerhalb deren sich die Wirtschaft frei bewegen kann, ist absolut notwendig, wenn man morgen nicht auf einmal in einer „schönen“ neuen postmodernen Welt des totalen Globalismus aufwachen möchte. (Man sollte auch nie vergessen, dass die ideologische Grundlage des Wirtschaftsliberalismus neben Neoklassik, Osterreichische und Chicagoer Schule eben auch der Liberalismus als die Theorie vom vollkommen autonomen Individuum ist – die Ideologie zur Verherrlichung von Gier und Egoismus -, und somit der Wirtschaftsliberalismus und der Kulturliberalismus zwei Seiten derselben Medaille sind.)
„In Frankreich hat ein linker Publizist wie Jean-Claude Michéa kein Problem damit, darauf hinzuweisen, daß die Einwanderung aus Sicht der Wirtschaft ganz offensichtlich eine probate Methode ist, die Löhne und Gehälter nach unten zu drücken. Das ist auch der Grund dafür, daß die Arbeitgeber seit jeher mehr Einwanderung befürworten und fordern. Die Einwanderer sind die Reservearmee des Kapitals! Der Kapitalismus ist zudem von seinem Wesen her sehr viel „internationalistischer“, als es der Kommunismus jemals gewesen ist. Er lehnt jegliche Form von Protektionismus ab und fördert und fordert einen freien weltweiten Umlauf von Menschen und Waren. Grenzen erkennt er nicht an. Konservative, die die Logik des Marktes unterstützen, unterstützen damit in Wirklichkeit gerade diejenigen Kräfte, die an der Zerstörung dessen arbeiten, was sie bewahren wollen – um mit Bossuet zu sprechen, sie bedauern die Folgen, deren Ursachen sie gutheißen. Wer Kritik am Kapitalismus übt und dabei die Einwanderung befürwortet, ist ein Betrüger. Wer Kritik an der Einwanderung übt und den Kapitalismus befürwortet, sollte lieber schweigen.“
(Alain de Benoist)
Zwischen Kapitalismus und Sozialismus-Kommunismus gibt es einen entscheidenden Unterschied:
Im Kapitalismus gehört einigen wenigen alles.
Im Sozialismus-Kommunismus gehört allen wenig und wenigen der Rest.
Und dieser „Rest“ war/ist zumeist sehr groß. 😉
Richtig, aber auch nichts neues.
Wer von Anfang an „rechtspopuloistisch“ genannt wird, hat den richtigen Weg eingeschlagen.
Herzlichen Glückwunsch nach Tschechien!