Komplizierter „Brexit“: London müßte 5.000 Richtlinien und 1.000 Vereinbarungen annullieren

17. Juni 2016
Komplizierter „Brexit“: London müßte 5.000 Richtlinien und 1.000 Vereinbarungen annullieren
International
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Foto: Symbolbild

Sollten die Briten am 23. Juni mehrheitlich für einen Austritt aus der EU stimmen, könnte das ein Präzedenzfall auch für weitere Noch-Mitgliedsländer sein, die ebenfalls mit einem Austritt liebäugeln.

Jetzt machen Experten darauf aufmerksam, daß das „Kleingedruckte“ im Austrittsfall kompliziert werden könnte. Denn: neben den eigentlichen Austritts-Verhandlungen zwischen der EU und Großbritannien ginge es darum, zahlreiche Vertrags-Knäuel, die in den letzten Jahrzehnten zwischen Brüssel und London geschnürt wurden, wieder aufzudröseln und rückgängig zu machen.

Nach Schätzungen von Michael Emerson vom Centre for European Policy Studies (CEPS) in Brüssel müßte London rund 5.000 Richtlinien, Vorschriften und Entscheidungen aus den Büchern tilgen, die sich auf den europäischen Binnenmarkt beziehen. Außerdem müßte es mehr als 1.000 Vereinbarungen annullieren, die den EU-Handel mit anderen Ländern regeln.

Bis zu zwei Jahre hätte Großbritannien Zeit, die Verbindungen aufzutrennen. Notfalls könnte London auch noch um eine Verlängerung der Frist bitten, dann müßten aber alle übrigen 27 EU-Staaten zustimmen. Die detaillierten „Scheidungs“-Modalitäten müßte Premierminister David Cameron oder sein Nachfolger mit Europa aushandeln. Die Regelungen müßten von den EU-Ländern mehrheitlich abgesegnet werden. (mü)

11 Kommentare

  1. Hans Kolpak sagt:

    Kein Kläger, kein Richter und kein Kopfschmerz! Die Dateien werden gelöscht und die Papiere in die Tonne gekloppt!

    Die Menschen werden lernen, Verantwortung zu übernehmen und zu tragen!

  2. Peter Werner sagt:

    Es ist nunmal ein erheblicher Aufwand, in 2 Jahren mit den Händen einzureißen, was die EU in jahrzehntelanger Arbeit mit dem Arsch aufgebaut hat. 😀

  3. FrankN sagt:

    The influence of Germany in Europe is poison. Your PM Merkel is destroying the common sense between nations, „German guilty feeling“ rules.
    Bizarre!

  4. Manfred sagt:

    Na und? Ich glaube kaum, dass irgendjemand diesen EU-Schwachsinn vermissen wird. Möglicherweise hat London eher als wir wieder krumme Gurken, ordentliche Glühlampen und keine runtergehungerten Staubsauger mehr.

    Viel Glück, liebe Engländer! Ihr schafft das!

  5. henry111 sagt:

    Was für eine Drohung? 5000 Richtlinien und 1000 Vereinbarungen annullieren. In zwei Jahren schafft man das locker. Wenn sich die Briten diesen Vorgang noch zertifizieren lassen, können die damit auch noch Geld verdienen.

  6. Der Rechner sagt:

    Unter den gegebenen Umständen würde die britische Regierung eine Austritt betreiben, der eher einer Gütertrennung als eine Scheidung ähnelt. Denn zuviele gewachsene Verhältnisse könnten von einem abrupten Ende der Beziehungen zur EU betroffen sein als Großbritannien gut tun könnte.

    Es liegt auch in den meisten Fällen keine sachliche Notwendigkeit dafür vor, den Austritt wesentlich schneller durchzuführen als den Eintritt.

    Und vieles wird sich überhaupt nicht ändern, da Großbritannien – gemäß den Erklärungen vieler Austrittsbefürworter – den Status eines EEA-Landes anstrebt. Das heißt also, Norwegen oder Schweiz.

  7. Lulu sagt:

    Das kann doch nicht so schwer sein,wenn man bedenkt ,was diese EUBonzen Diktatur fuer aufgeblähte Beschreibungen rausgibt.Hier ein Beispiel:
    Die amerikanische Verfassung hat 300 Worte
    Die 10 Gebote 279 Worte
    Die Einfuhr eines Karamellbonbons in die EU 25911 Worte
    Das sagt doch alles über diesen aufgeblähten Saftladen!

  8. raus aus der EU sagt:

    Jetzt stimmt Zuerst auch schon in Chor der Panikmacher ein ?
    Es wird nicht helfen.
    Die Briten haben die Schnauze von Brüssel gestrichen voll.

  9. Zappa sagt:

    Das nennt man eine perfekte Erdrosselungstaktik.
    Aber was politische Nullen und Zeitvertreiber in den letzten Jahren hingesch*** haben, können arbeitstüchtige Menschen stets wieder aufräumen.
    Hoffentlich lernen die Briten daraus.

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