Der bekannte deutsche Journalist, Geheimdienstexperte und früherer BND-Mitarbeiter Wilhelm Dietl präsentierte am Dienstag in Berlin in einer Pressekonferenz die Rechercheergebnisse der „Gruppe Ost-Objektiv“ zum Mord am liberalen russischen Oppositionspolitiker Boris Nemzow am 27. Februar 2015 in Moskau.
Laut Dietl führen die Spuren der Nemzow-Mörder zum ukrainischen Geheimdienst USB. Angebliches Ziel des Auftragsmordes an dem russischen Oppositionspolitiker sei gewesen, in Rußland einen „Moskauer Maidan“ zu entfachen. Das Kalkül der Killer: Der Kreml würde beschuldigt werden, und in Moskau würde es dann zu Anti-Putin-Massenprotesten kommen, vergleichbar mit den Protesten am Kiewer Maidan ab Ende 2013. Dietl: „Wäre die politische Komponente des Plans genauso perfekt aufgegangen wie seine technische Umsetzung, dann hätte das zur Implosion der Atommacht Russland geführt – mit unabsehbaren Folgen.“
Dietls Theorie widerspricht der vor allem in westlichen Medien verbreitete These, der Kreml stecke hinter dem Auftragsmord an Boris Nemzow.
Der Gruppe Ost-Objektiv gehören laut Dietl ehemalige deutschsprachige Geheimdienstler und Rechercheure an, die ihre Identität bislang nicht preisgeben wollen.
Bild: (ZUERST!)
Pressekonferenz von Wilhelm Dietl in Berlin