Ungereimtheiten im Todesfall „Corelli“: Wurde der V-Mann umgebracht?

13. Juni 2016
Ungereimtheiten im Todesfall „Corelli“: Wurde der V-Mann umgebracht?
Kultur & Gesellschaft
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Foto: Symbolbild

Düsseldorf/Paderborn. Der Fall des im April 2014 verstorbenen V-Manns „Corelli“, der zeitweise Kontakt zum NSU hatte, wird laut WDR-Informationen erneut untersucht. So soll ein neues toxikologisches Gutachten Klarheit darüber bringen, ob der V-Mann eines natürlichen Todes starb oder er doch Opfer eines Verbrechens wurde.

Bisher hieß es, „Corelli“ sei an einer nicht erkannten Diabetes verstorben. Doch vor einer Woche revidierte der Diabetologe Werner Scherbaum sein ursprüngliches Urteil. So könnte es möglich sein, daß „Corelli“ eine Substanz verabreicht worden sei, die zum Tod geführt habe.

Im NSU-Untersuchungsausschuß des Landtages von Nordrhein-Westfalen kamen zudem weitere Unstimmigkeiten in dem Fall zur Sprache. So wunderte sich die Grünen-Obfrau Verena Schäffer darüber, daß der 2012 aufgeflogene Spitzel im Rahmen des Zeugenschutzprogramms ausgerechnet nach Paderborn kam, verfügte „Corelli“ doch seit den 1990er Jahren über Kontakte in die örtliche rechtsextreme Szene. Zudem behinderte der Verfassungsschutz in der Vergangenheit die Aufklärung des Falls. So wurde dem Untersuchungsausschuß erst vor wenigen Tagen ein Mobiltelefon von „Corelli“ nachgeliefert, gut zwei Jahre nach dessen Tod. (ag)

4 Kommentare

  1. Klan Fux sagt:

    Untersuchungen im NSU-Fall haben mehr Leichen hervorgebracht, wie in der Summe dem NSU-Trio überhaupt zugeschrieben werden könnten.

    Für diese relativ harmlose Feststellung sehe ich keinen Grund, mich selbst umzubringen. Darauf möchte ich vorsorglich hinweisen!

  2. pffffffffffffffft Rechtsstaat sagt:

    2 Jahre nach dem Tod wird neu untersucht ?
    Glanzleistung deutscher Justiz.

    Hier sind nur noch Id*** am Werk.

    • Peter Werner sagt:

      > Hier sind nur noch Id*** am Werk.

      Diesem Staat in Sachen NSU-Aufklärung Unfähigkeit zu unterstellen, ist eine etwas schmeichelhafte Sicht der Dinge. Wesentlich wahrscheinlicher: Hier wird vorsätzlich vertuscht. Und das vermutlich nicht nur, um gegen „Nazis“ zu hetzen. Eher soll eine Antwort verhindert werden auf die Frage: Wenn es keine „Nazis“ waren, WER WAR ES DANN?

      • Wolfsrabe sagt:

        Wenn es nur darum ginge, gegen „Nazis“ zu hetzen, stellt sich jedoch die Frage: weshalb rüttelt dann ausgerechnet eine Grünen-Politikerin an den Details des bequemen Bildes des bösen Nazi-Trios und ihrer Helfer?

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