Moskau. Nach dem Vertrag von Montreux vom Jahr 1936 dürfen sich Kriegsschiffe von Staaten, die keine Anrainer des Schwarzen Meeres sind, höchstens 21 Tage dort aufhalten. Ihre Gesamttonnage darf dabei 30.000 Tonnen nicht übersteigen. Allerdings wird diese Regelung im Zeichen des sich verschärfenden Säbelrasselns zwischen der NATO und Rußland immer häufig vom Westen mißachtet.
Jetzt erklärte der Leiter der Abteilung für gesamteuropäische Zusammenarbeit im russischen Außenministerium, Andrej Kelin, daß Moskau mit Gegenmaßnahmen auf das wiederholte Einlaufen amerikanischer Schiffe ins Schwarze Meer reagieren werde. „Natürlich ruft dies bei uns keine Zustimmung hervor und wird zweifellos zu Gegenmaßnahmen führen“, erklärte Kelin.
Zuletzt hatte am 6. Juni der US-Zerstörer „Porter“ an NATO-Seemanövern im Rahmen der Operation „Atlantic Resolve“ im Schwarzen Meer teilgenommen. Torpedobootzerstörer der Arleigh-Burke-Klasse, zu der auch die „Porter“ zählt, sind mit je zwei Aegis-Raketensystemen ausgerüstet und können bis zu 56 mit Atomsprengköpfen bestückte „Tomahawk“-Marschflugkörper mit sich führen. Außerdem haben die Schiffe jeweils einen „Seahawk“-Hubschrauber und 337 Mann Besatzung an Bord. (mü)